Die Finoa-Führung Christopher May, Jörg Howein und Henrik Gebbing (von links). Bild: PR

Solaris-Topshot Jörg Howein wechselt zu Finoa

Exklusiv: Der ehemalige Solarisbank-Vorstand Jörg Howein wagt den Sprung in die Kryptowelt. Zuletzt war er „Chief Plattform Officer“ der Fintech-Bank.  Jetzt fängt der 45-Jährige im Führungsteam von Finoa an.

Lange Zeit zählte er zu den Schlüsselfiguren beim Aufbau der Berliner Solarisbank: Mehr als sieben Jahre war Jörg Howein im Management des Banking-Anbieters. Zuletzt stieg der ehemalige Berater in den Vorstand auf und fungierte als „Chief Plattform Officer“. Vor einem Dreivierteljahr verabschiedete er sich dann aus dem Unternehmen, um eine „kreative Pause“ einzulegen.

Der Abgang folgte damals auf einen größeren Umbau in der Führungsetage der Solarisbank. Vor rund zwei Jahren gab es dort einen CEO-Wechsel: Roland Folz verließ das Unternehmen und Carsten Höltkemeyer übernahm. Der langjährige Bankmanager musste die Firma grundlegend umbauen und die Führung veränderte sich. Aktuell wird Solaris mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet und steht als Bank-Partner hinter Angeboten von der Ökobank Tomorrow oder der Kryptobörse Coinbase. Zudem arbeitet das Fintech momentan an einem Großauftrag: die neue Kreditkarte des Automobilclubs ADAC.

Finoa arbeitet profitabel

Für Howein geht es jetzt nach einer mehrmonatigen Auszeit bei einem anderen Berliner Startup weiter: Als Managing Director und Produktchef fängt er bei dem Krypto-Startup Finoa an. Die Firma von Christopher May und Henrik Gebbing gehört zu den Hoffnungsträgern der deutschen Fintech-Szene. Sie ist ursprünglich mit einem Dienst für Kryptoverwahrung gestartet, bietet mittlerweile aber auch den Kryptohandel oder das sogenannte Staking, bei dem mit Kryptoassets eine Art Zins verdienen kann, an. Das Angebot richtet sich an institutionelle Kunden wie Fonds oder Unternehmen.

Aktuell beschäftigt Finoa 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Während das Fintech in der Kryptokrise mit starken Umsatzrückgängen und Entlassungen zu kämpfen hatte (Finance Forward berichtete), wächst die Firma nun wieder. Finoa erziele den höchsten Umsatz seit Gründung und sei im Verlaufe des Jahres 2024 profitabel, teilt ein Sprecher mit.  Allerdings zeigt das schnelllebige Kryptogeschäft, wie schnell sich der Markt auch wieder drehen kann.

Sein Geschäft betreibt Finoa mit einer Kryptoverwahrlizenz der deutschen Aufsicht Bafin. Mit dem erfahrenen Banker Jörg Howein dürfte Finoa versuchen, weiter in der institutionellen Finanzwelt Fuß zu fassen. Er wolle die Innovation, die er bei Solaris vorangetrieben habe, nun auch in die Krypto-Welt bringen, sagt Howein.