Das Tangany-Management Alexey Utin, Christopher Zapf, Martin Kreitmair und Heinrich Polke (von links). Bild: PR

Kryptoverwahrer Tangany profitiert von aktuellem Boom – Milliarden-Grenze ist greifbar

In diesen Tagen wechseln die Kundinnen und Kunden des Brokers Justtrade von dem kriselnden Bankhaus von der Heydt zum Kryptoverwahrer Tangany aus München. Das Fintech, das unter dem Radar fliegt, wächst zurzeit schnell und soll zeitnah einen nächsten großen Deal abschließen.

Die Krise scheint vergessen. In der Kryptowelt herrscht zurzeit gute Stimmung, der Bitcoin-Kurs ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. Und etablierte Finanzinstitute steigen zunehmend in den Markt ein. So kündigte die Deutsche-Bank-Tochter DWS an, mit einer eigenen Firma einen Euro-Stablecoin herauszubringen. Im Zuge des Booms profitieren auch die Krypto-Player, die im Hintergrund agieren. Dazu zählen etwa Kryptoverwahrer wie Finoa oder Tangany.

Tangany aus München ist dabei einer der versteckten Gewinner. Erst kürzlich übernahm es vom Bankhaus von der Heydt, das sich auf sein Ende vorbereitet, die Kryptoverwahrung für den Broker Justtrade. Es dürfte sich dabei um die größte Migration der jungen Branche in Deutschland handeln. Genaue Zahlen sind nicht bekannt, aber es ist von einer fünfstelligen Zahl an Kundinnen und Kunden auszugehen, die Millionen-Summen bei dem Bankhaus liegen hatten.

Große Anbieter bemühen sich um Lizenzen

Ein großer Schritt für Tangany steht derweil noch an. Demnach sollen zeitnah weitere große Broker dazukommen. Bislang lassen Anbieter wie Finanzen.net zero, Tradersplace und Justtrade die Kryptoanlagen der Kundinnen und Kunden bei dem Münchner Unternehmen verwahren. Zusätzlich arbeitet Tangany auch mit anderen Banken zusammen, darunter die Baader Bank oder das Bankhaus Scheich.

Doch zwei zusätzliche Partner stehen in den Startlöchern, heißt es aus dem Firmenumfeld. Dabei würde das Unternehmen die Marke von einer Milliarde Euro an Kryptowerten überschreiten („Assets under Custody“).

Es zeigt sich, dass zurzeit Bewegung in den Markt kommt. Der US-Verwahrer Bitgo ist in den vergangenen Monaten stark in Deutschland expandiert, Trade Republic setzt beispielsweise auf den Krypto-Dienstleister. Insgesamt acht Unternehmen besitzen mittlerweile offiziell eine deutsche Kryptoverwahrlizenz. Prominente Namen wie Deutsche Bank und Deka bewerben sich ebenfalls um eine eigene Zulassung.