„Dirk Nowitzki war super wichtig für unser Wachstum“ – ING-Deutschland-CEO Nick Jue im FinanceFWD-Podcast
Durch Tagesgeldangebote und Werbung mit Basketball-Star Dirk Nowitzki ist die ING Deutschland zur größten Direktbank hierzulande aufgestiegen – und hat das Ziel von zehn Millionen Kunden fest im Blick. Wie er auf den Werbeeffekt von Tagesgeld-Zinsen, den Wettbewerb mit Trade Republic und Scalable Capital schaut und was er an der Marke verändern will, das erzählt der Bankchef im Podcast, den Finance-Forward-Redakteur Caspar Schlenk zusammen mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer geführt hat.
Die Onlinebank ING – vielen Bundesbürgern durch Werbespots mit Ex-Basketballstar Dirk Nowitzki bekannt – steht in Deutschland vor einer Zäsur: Erstmals nach zwei Jahrzehnten könnte womöglich bald ein weiterer Promi für die Angebote der Niederländer werben, wie Bankchef Nick Jue im Finance-Forward-Podcast verriet. Die Suche nach einem zusätzlichen Werbegesicht „für die Jugend“ laufe zurzeit. „Auch als Bank müssen wir uns an die Generation Z anpassen“, sagte Jue. Entschieden sei bislang aber noch nichts. In jedem Fall werde Dirk Nowitzki auch künftig ein wichtiger Partner der ING bleiben. “Wir sind ein bisschen wie eine Familie”, sagt Nick Jue: “Und vielleicht kommt einfach ein neues Familienmitglied hinzu.”
„Wir versuchen, sehr deutsch zu sein“
„Wir versuchen deshalb, sehr deutsch zu sein“, sagte er. So sei das Unternehmen etwa sehr auf Profitabilität bedacht, die sogenannte Cost-Income-Ratio (CIR) eine wichtige finanzielle Kennzahl. Die CIR gibt an, wie effizient eine Bank arbeitet, indem sie zeigt, wie viel Kosten entstehen, um einen Euro an Erträgen zu generieren. Bei der ING liege sie aktuell bei rund 46 Prozent. „Bei vielen anderen Banken liegt der Wert häufig bei 70 oder 80 Prozent“, so Jue. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die ING Deutschland als Onlinebank keine Filialen unterhält und somit auch weniger Mitarbeiter beschäftigt.
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Den Standorten von Banken in Städten und Dörfern prophezeit der ING-Deutschland-CEO allgemein keine Zukunft. „In 15 Jahren wird es kaum noch eine Bankfiliale in Deutschland geben“, glaubt Jue. Nicht nur würden viele Institute ihr Filialnetz bereits stark zurückbauen, auch würden ältere Menschen ein Vor-Ort-Angebot kaum noch vermissen. Jue verweist auf seine 80-jährige Mutter, die ihre Bankgeschäfte bereits heute selbstständig auf dem iPad erledige. „Die Menschen, die heute 70 sind, werden das in zehn Jahren noch besser können“, sagt Jue. Die ING selbst betreibe im Heimatmarkt Niederlande derzeit noch 40 Filialen – vor einigen Jahren seien es noch mehr als 1.000 gewesen.
Fintech-Konkurrenz löste Umdenken bei Zinsen aus
Derweil wächst bei der ING in Deutschland die Konkurrenz, besonders durch Fintech-Player. Mit vielbeachteten Aktionen ist es Anbietern wie Trade Republic oder Scalable Capital zuletzt gelungen, Kunden bei etablierten Bankhäusern abzuwerben Sie waren Anfang 2022 etwa die ersten, die die gestiegenen Zinsen an Kundinnen und Kunden weitergaben.
Darüber geärgert habe er sich zwar nicht, sagt ING-Chef Nick Jue im Podcast. Schließlich habe seine Bank durch ein später erhöhtes Zinsangebot ebenfalls hohe Kunden- und Einlagenzuwächse (17 Milliarden Euro von 130.000 neuen Kunden) erzielt. „Aber Zins-Hopper helfen uns auf Dauer nicht“, so Jue. Die Bank sei deshalb dazu übergegangen, ihre Angebote mit der Eröffnung eines Gehaltskontos zu verknüpfen. Im Gegenzug biete die Bank seinen Kunden dann zusätzliche Vergünstigungen an.
Was sich der ING-Chef sonst noch von der Fintech-Konkurrenz abschaut und wie er auf die Partnerschaft mit Dirk Nowitzki blickt, erfahrt ihr in der neuen Folge des FinanceFWD-Podcast.
Im FinanceFWD-Podcast spricht Jue über …
… den Werbeeffekt von Tagesgeldzinsen
… den Wettbewerb mit Trade Republic und Scalable Capital
… die Zukunft von Filialen in Deutschland
… den Marketing-Erfolg mit Dirk Nowitzki
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