Vivid startet mit Aktienhandel
Exklusiv: In nur acht Monaten konnte die Berliner Smartphone-Bank Vivid Money 100.000 Kunden gewinnen. Ein Trading-Feature soll nun das weitere Wachstum befeuern, dafür setzt die Firma auf Teilaktien.
Als erste deutsche Smartphone-Bank verbindet Vivid Money ihr Girokonto direkt mit einer Trading-Funktion. Ab Montagnachmittag können die Kunden über die App provisionsfrei in 1.000 Aktien und ETFs investieren.
Vivid setzt damit auf den aktuell größten Hype der Finanzbranche: Anbieter wie Trade Republic, Scalable Capital oder Bux haben den Aktienhandel bereits erleichtert. Nach dem US-Vorbild Robinhood ist das Traden per Smartphone-App möglich, die Gebühren sind niedrig. 2020 haben viele neue Anleger so den Weg an die Börsen gefunden.
Um die Hemmschwelle möglichst niedrig zu halten, setzt Vivid auf sogenannte Teilaktien. Die einzelnen Trades sind gebührenfrei, für US-Aktien entsteht für den Währungstausch ein Aufschlag von 0,5 Prozent des Wertes. Bei einer Teilaktie besitzt man das Wertpapier nicht selbst, hat also auch keine Aktionärsrechte, die Dividende bekommt man anteilig aber ausgeschüttet. Gerade teure Tech-Aktien sind so auch für Kleinanleger verfügbar.
Für das Feature arbeitet das Startup mit dem Finanzdienstleister CM-Equity zusammen, der in Europa auch mit der Kryptobörse Binance kooperiert. Die Börsenkurse orientieren sich an internationalen Börsen wie Nasdaq oder Xetra.
Vivid schlägt N26 im Wettrennen um den eigenen Broker
Die Kunden können das Geld direkt von ihrem Hauptkonto aus investieren und auch zurück überweisen – ein Novum für Anleger. Bislang mussten Nutzer von Trading-Apps ihr Budget zunächst auf die Treuhandkonten bei den jeweiligen Anbietern überweisen, bevor sie loslegen konnten. Das dauert in der Regel mindestens einen Tag, ein spontaner Aktienkauf war bislang nicht möglich.
Mit seinem Cashback-System versucht Vivid bereits seit dem Launch im Juni 2020, seine Nutzer für den Handel mit Aktien zu sensibilisieren: Sie bekommen das Geld nicht direkt auf ihr Konto eingezahlt, der Betrag wird mit einem Aktienkurs gekoppelt. Dafür wird eins von 40 beliebten Unternehmen als Referenzaktie genutzt, beispielsweise Tesla, Apple, Zoom oder Mastercard. Die Cashback-Summe steigt und sinkt also mit dem Aktienkurs, der Betrag fällt allerdings nicht unter das ursprüngliche Budget.
Auch N26 arbeitet an einem Trading-Feature. Es soll allerdings erst in den kommenden Monaten starten.