Das Mondu-Führungsteam: Malte Huffmann, Gil Danziger und Philipp Povel. (Bild: PR)

Wieso sich das Bezahl-Fintech Mondu noch einmal 30 Millionen Euro leiht

Die Expansion in Europa sei vorangeschritten, die Nachfrage „enorm“ gestiegen, verkündet der Berliner „Buy Now, Pay Later“-Anbieter Mondu. Nun hat sich das Unternehmen neues Geld besorgt – bei einem bekannten Fintech-Geldgeber.

Vor ziemlich genau einem Jahr gelang dem Berliner Bezahl-Fintech Mondu ein Achtungserfolg: Trotz schwierigem Fundingklima konnte sich das Unternehmen 13 Millionen Euro sichern, mehrheitlich von Peter Thiels Fonds Valar Ventures sowie von Fintech Collective. Beide Wagniskapitalgeber waren bereits an dem Unternehmen beteiligt.

Die Nachfrage in der „Buy Now, Pay Later“-Kategorie werde „im Jahr 2023 erheblich ansteigen“, betonte Mondu-Chef Philipp Povel damals. Sein Fintech profitiert davon: Es bietet Unternemen eine Softwareschnittstelle, um Zahlungen von Geschäftskunden etwa auf Raten oder Rechnung anzunehmen. Eine Art Klarna für die Business-Welt, wenn man so möchte.

Digitales Handelskonto gestartet

Ein Jahr nach der Finanzierungsrunde fällt Povels Bilanz positiv aus: Aufgrund steigender Zinsen hätten sich mehr Unternehmen damit beschäftigt, Schulden bei Lieferanten zwischenzufinanzieren. Davon habe Mondu als Technologieanbieter profitiert. Unter anderem habe das Fintech ein digitales Konto eingeführt, das wiederkehrende Transaktionen zwischen Unternehmen vereinfacht. „Dadurch konnten wir Dutzende sehr großer Kunden gewinnen“, so Povel. Genaue Kundenzahlen will er nicht nennen – nur so viel: Es seien „Tausende“.

Nun will Mondu das Wachstumstempo nochmals anziehen. Dafür hat sich das Unternehmen insgesamt 30 Millionen Euro bei der Vereinigten Volksbank geliehen, ein Institut, das bereits mehrfach hohe Kreditlinien an Fintechs vergeben hat. Für Mondu ist es bereits das zweite Debt-Funding: Schon im Herbst 2022 überwiesen die Volksbanken rund 20 Millionen Euro.

Kredit soll Forderungen absichern

Eine Eigenkapitalrunde mit bestehenden Investoren sei kein Thema gewesen, sagt Povel, der mit dem Bankkredit vor allem die Forderungen seiner Firma gegenüber Kunden absichern will. „Das Portfolio ist diversifiziert und verfügt über eine attraktive Rendite, was sie insbesondere für Banken zu einer sicheren und lohnenswerten Anlage macht.“ Dazu will das Unternehmen seine Software in weiteren europäischen Ländern anbieten. Kürzlich expandierte es nach Großbritannien, Belgien und Frankreich. Bis Jahresende sieht Povel sein Fintech als Marktführer bei der Abwicklung von B2B-Zahlungen.

Das Geld jedenfalls kann Mondu dafür gut gebrauchen. Der Markt für „Buy Now, Pay Later“-Produkte im Unternehmensbereich ist umkämpft. Neben Mondu bieten beispielsweise auch die Berliner Fintechs Topi oder Billie entsprechende Schnittstellen an. Bei letzterem ist auch der Bezahlriese Klarna selbst investiert.