Nach Insolvenz: Nuri schließt Konten, Firma wird abgewickelt
Das Krypto-Startup Nuri macht dicht, wie es seinen Kunden am Dienstagmorgen mitteilte. Von der Neobank Vivid gibt es ein Übernahmeangebot. Es ließ sich kein Käufer für das Unternehmen finden, die mehr als 100 Mitarbeiter müssen gehen.
Zwei Monate nach der Insolvenzanmeldung des Berliner Krypto-Anbieters Nuri schließt das Unternehmen nun seine Konten, wie es in einer Mitteilung an seine Kundinnen und Kunden mitteilte. Das betrifft rund 200.000 Menschen, die das Krypto-Konto Nuri, das früher Bitwala hieß, verwendet hatten. In der Mail bietet Nuri einen Wechsel zu der Neobank Vivid an – das Unternehmen hat zuletzt schon bei dem insolventen Startup Vantik ein ähnliches Angebot gemacht.
Nuri war seit Anfang des Jahres in Schieflage geraten. Erst hatte der Partner Celsius Insolvenz angemeldet, davon waren auch die Kundinnen und Kunden von Nuri betroffen, die über den Kryptoverleiher ihr Geld angelegt hatten. Im Insolvenzverfahren ist bislang unklar, ob sie einen Teil ihres Geldes zurückbekommen.
Das Berliner Unternehmen Nuri schaffte mit den Celsius-Problemen und dem schwierigen Kryptomarkt nicht mehr, eine neue Finanzierungsrunde zu stemmen. „Der Geschäftsbetrieb der Schuldnerin hätte weiteres frisches Kapital in Höhe von rund zehn Millionen Euro gebraucht, um profitabel zu werden“, heißt es von Insolvenzverwalter Jesko Stark. „Deshalb müssen wir den Geschäftsbetrieb leider einstellen und die verbliebenen über 100 Mitarbeiter entlassen, bei denen wir uns für die engagierte Arbeit bedanken“, teilt CEO Kristina Walcker-Mayer mit.
Erst kürzlich teilte der Insolvenzverwalter mit, dass es mehrere Investoren gebe, die Interesse gezeigt hätten. Zu einer kompletten Übernahme war allerdings keiner bereit. Das Unternehmen werde demnächst abgewickelt. Die Bieter hätten ihre Angebote zurückgezogen.