Das ehemalige Führungsteam von Nuri mit Bitwala-Gründer Jan Goslicki (ganz links) (BIld: PR)

Rettungsfinanzierung geplatzt: Nuri meldet Insolvenz an

Das Berliner Fintech Nuri hat am Dienstagnachmittag Insolvenz angemeldet, ein Insolvenzverwalter leitet nun das Geschäft. Bis zuletzt versuchte die Krypto-Bank, Investorengelder zu bekommen.

Der Ernstfall hatte sich bereits angedeutet, jetzt ist es passiert: Nuri meldet Insolvenz an, das geht aus dem Insolvenzregister hervor. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Jesko Stark berufen. Das Online-Magazin T3N hatte zuerst berichtet. Doch die schwierige finanzielle Situation deutete sich in den vergangenen Tagen bereits an, wie Finance Forward und Finanz-Szene bereits am Montagabend schrieben. Seit Monaten gelang es CEO Kristina Walcker-Mayer und dem Führungsteam nicht, neue Geldgeber oder einen Käufer zu finden. Auch die letzten Gespräche mit Geldgebern sind nun gescheitert. Zuletzt habe es noch Gespräche mit Pavilion Capital gegeben, berichtet T3N.

Nuri war 2015 unter dem Namen Bitwala gestartet und gehörte zuletzt zu den prominentesten Fintech-Anbietern Deutschlands. Nach eigenen Angaben zählt es rund eine halbe Millionen Kunden. Über die App lassen sich Kryptowährungen handeln, außerdem erhalten die Nutzer eine Bankkarte und ein Konto. Bankpartner im Hintergrund ist das Fintech Solaris. Da dort auch die Kundenvermögen liegen, droht den Endkunden keine Gefahr. Alle Guthaben auf den Bankkonten – in Fiat- und Krypto-Währungen – seien gesichert, teilt das Unternehmen. Der Betrieb der App werde „bis auf Weiteres“ fortgeführt, heißt es weiter.

Nuri stand zuletzt in der Kritik, weil es im Zusammenhang mit der Insolvenz von Kryptoverleiher Celsius mangelhaft kommuniziert habe. Nuri war der deutsche Exklusiv-Partner, seine Kunden also direkt betroffen. Doch von dem Startup „hörte man gar nichts“, sagte ein Kunde gegenüber Finance Forward.