Präsidentin Marija Kolak (Bild: IMAGO / sepp spiegl)

Volksbanken enthüllen Pläne für Krypto-Handel für Privatkunden

Überraschend haben die Volksbanken verkündet, an einem Krypto-Angebot zu arbeiten. Das Zentralinstitut DZ Bank und der Wertpapierdienstleister dwp Bank bereiten bereits ein Pilotprojekt vor.

Während die Sparkassen-Sektor kurz davor steht, sein schlagzeilenträchtiges Krypto-Wallet-Projekt zu begraben, haben die Volksbanken überraschend eigene Pläne für den Handel mit digitalen Währungen publik gemacht. Ein entsprechendes Pilotprojekt sei beim Zentralinstitut DZ Bank sowie beim Wertpapierdienstleister dwp Bank angesiedelt, erklärte Präsidentin Marija Kolak bei der gestrigen Bilanz-PK des genossenschaftlichen Bankenverbands.

Zwar blieb Kolak vage, was den Status des Projekts anbetrifft. Allerdings ließ sie keinen Zweifel, dass es sich um ein explizit für Privatkunden gedachtes Angebot handeln soll – und auch ansonsten äußerte sich Kolak erstaunlich offensiv: „Wir wollen uns diesem Marktbedarf nicht verschließen“, meinte die Funktionärin wörtlich, wiewohl sie einschränkte, dass es sich um eine „hochspekulative Geldanlage“ handele und man entsprechend „sorgsam“ vorgehen wolle.

Kurz vor Weihnachten hatten Finance Forward und Finanz-Szene.de exklusiv über Pläne für eine Krypto-Wallet bei den Sparkassen berichtet. Der mediale Widerhall auf die Enthüllung war allerdings so gewaltig (und überwiegend negativ), dass sich in der S-Finanzgruppe rasche Abwehrreflexe zeigten. Zwar gibt es bislang noch keine finale Gremien-Entscheidung.

Insbesondere der DSGV und sein Präsident Helmut Schleweis haben zuletzt allerdings dermaßen scharf gegen das von der S-Payment vorangetriebene Projekt gewettert, dass das Projekt nur noch um den Preis eines Schleweis’schen Gesichtsverlusts zu verwirklichen wäre. Wörtlich hatte des oberste deutsche Sparkassen-Funktionär bei der Bilanz-PK des DSGV vergangene Woche gemeint: „Einen Handel von Krypto-Währungen mit der Beratung von Sparkassen wird es nicht geben.“