Neu-Investorin Sara Kirschhausen. (Bild: PR)

Wagniskapitalgeber Earlybird holt ehemalige Marketing-Chefin von Trade Republic

Exklusiv: Sara Kirschhausen baute als Chief Marketing Officerin das Geldanlage-Startup Trade Republic mit auf – sie war eine der ersten in dem Team und machte die große Wachstumsphase mit. Nun steigt sie beim N26- und Upvest-Investor Earlybird ein.

Sie startete bei Trade Republic, als das Fintech seinen Namen noch nicht hatte und das kleine Team in einem Berliner Hinterhof an dem ersten Produkt werkelte. Sara Kirschhausen sprach damals mit vielen Startups wegen eines neuen Jobs – und hätte bei dem Fintech den „unbändigen Willen und das Können“ beobachtet, das es brauche, um so eine Vision umzusetzen. Obwohl jeder in ihrem Netzwerk ihr abgeraten hätte, fing sie bei dem Geldanlage-Startup an – und verantwortete das Marketing.

Trade Republic zählt mittlerweile zu den meistgenutzten Fintech-Apps, wuchs in den vergangenen Jahren stark und wird von Wagniskapitalgebern mit rund fünf Milliarden Dollar bewertet. 2022 verließ sie das Fintech-Startup und ging in Elternzeit.

„Während meiner Elternzeit in den vergangenen Monaten habe ich mehr Zeit mit meinem Netzwerk verbracht und Gründer beraten“, sagt Kirschhausen. Von der ersten Idee, der Pitch-Deck-Erstellung, Fundraising-Themen – sie machte erste Angel-Investments, beispielsweise bei dem ETF-Baukasten Naro.

Nun wechselt die Startup-Managerin, die ihre Karriere bei dem Kosmetik-Konzern L’Oréal und der Beratung BCG begann, zum Berliner Wagniskapitalgeber Earlybird, der unter anderem in Fintechs wie N26, Upvest und Finmid investiert hat. Sie wird dort Principal. In dieser Position sucht sie aktiv nach neuen Investitionsmöglichkeiten, führt Marktanalysen durch und bewertet potenzielle Startups anhand ihrer Geschäftsmodelle, Teams und Marktchancen.

„Ich weiß was es bedeutet, in einem Unternehmen zu arbeiten, das noch kein fertiges Produkt hat“

Ihre Erfahrung aus den Jahren des starken Wachstums will sie nach ihrem Wechsel in die Venture-Capital-Branche an die frühphasigen Startups weitergeben. „Ich weiß was es bedeutet, in einem Unternehmen zu arbeiten, das noch keinen Markennamen hat, kein fertiges Produkt oder relevantes Funding und weit weg ist vom Produkt-Markt-Fit“, sagt sie – und dann innerhalb von wenigen Jahren auf ein Team von 700 Leute angewachsen ist.

Kirschhausen soll sich bei Earlybird auch um das Thema „Fintech“ kümmern. Tim Rehder und Nina Mayer zählen ebenfalls zu den Fintech-Experten bei dem Wagniskapitalgeber. Zusätzlich werde sie sich B2C-Geschäftsmodelle und Software-Themen anschauen. Es sei ihr Ziel, „für Earlybird ein neues Vertical rund um Consumerthemen aufzubauen“. Der traditionsreiche Wagniskapitalgeber galt in den vergangenen Jahren als ein Fonds, dem die nächste Generation an Investoren fehlen. Das scheint sich nun seit einigen Jahren zu ändern.