Das Team des Berliner Fintechs Bling (Bild: PR).

Bling sammelt zwölf Millionen ein und plant Versicherungsprodukt

Das Berliner Familien-Fintech Bling bekommt neues Kapital, unter anderem von einem Großinvestor aus den USA. Das Geld soll vor allem in das weitere Wachstum fließen – aber offenbar auch in die Entwicklung einer ganz neuen Produktkategorie.

Das Berliner Fintech Bling ist für seine Taschengeld-Karte für Kinder und Jugendliche bekannt. Nun hat es nach gut eineinhalb Jahren eine zweite Finanzierungsrunde über zwölf Millionen Dollar abgeschlossen. Angeführt wird die Runde vom US-Investor Owl Ventures. Der Fonds zählt mit zwei Milliarden Dollar an verwaltetem Vermögen zu den größten Risikokapitalgebern im Edtech-Bereich. Auch der Venture-Arm der Commerzbank Neosfer beteiligt sich. Daneben legen auch die Bestandsinvestoren Peak und Angelinvest nach. Laut Unternehmen habe sich die Firmenbewertung dadurch fast verfünffacht.

Das Startup, das sich mittlerweile selbst als „Super-App für Familien“ bezeichnet, zählt nach gut zwei Jahren am Markt laut eigenen Angaben rund 150.000 ertragsrelevante Familienmitglieder. Zuletzt hatte das Team sein Angebot auch um ein Investment– und ein Mobilfunk-Produkt erweitert.

Bling arbeitet an Versicherungsprodukt

Das frische Geld soll nun in die weitere Skalierung und Erweiterung des Angebots fließen, teilt das Unternehmen mit. Bislang ist das Fintech nur in Deutschland verfügbar. Vorerst wolle sich das Team auch weiterhin auf diesen Markt mit rund 12 Millionen Familien konzentrieren – bevor mittel- bis langfristig auch eine Expansion in weitere europäische Länder denkbar wäre.


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Zudem scheint Bling bereits an einem neuen Versicherungsprodukt zu arbeiten. Entsprechende Stellenausschreibungen waren schon auf der Unternehmenswebsite ausgeschrieben – etwa, um die Rolle des „Head of Insurance“ zu besetzen. Auch im Handelsregister wurde bereits die „Bling Insurance GmbH“ eingetragen. Auf Anfrage teilt ein Unternehmenssprecher mit, dass man an neuen Produkten arbeite. Konkrete Details dazu wolle man aber noch nicht verraten.

Es dürfte ein wichtiger Schritt für das Startup sein, das Konto weiter zu monetarisieren. Zudem muss es sich von der Konkurrenz abheben: Neben klassischen Neobanken gibt es mittlerweile einige Anbieter, die speziell Familien und Kinder adressieren. Darunter das Schweizer Fintech Clanq, das ebenfalls vor Kurzem eine Finanzierungsrunde verkündete.

Bling wurde 2021 von Nils Feigenwinter und Leon Stephan gegründet, mittlerweile beschäftigen sie rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Taschengeldkarte verkauft das Startup im Abomodell ab 2,99 Euro pro Monat und Kind. Daneben bietet es über eine Partnerschaft mit dem Leipziger Fintech Evergreen auch ein Fondsprodukt und zusammen mit der Deutschen Telekom einen Mobilfunkvertrag an. Abgesehen von klassischen Venture-Capital-Fonds zählt das Fintech auch prominente Gründer, wie Verena Pausder, Lea-Sophie Cramer und Felix Haas, zu seinen Investoren.