Die beiden CEOs von Bitpanda: Eric Demuth und Paul Klanschek (Bild: PR)

Hintergründe zur Mega-Runde von Bitpanda – „Wir wollen zum Robinhood Europas werden“

Bitpanda konnte am Dienstag eine Finanzierungsrunde über 52 Millionen US-Dollar verkünden. Investiert hat der Fintech-Wagniskapitalgeber Valar Ventures, die Bewertung dürfte zwischen 300 und 500 Millionen Dollar liegen. Die Gründer erzählen, was sie mit dem Kapital vorhaben.

Vor anderthalb Jahren entschieden sich die Bitpanda-Mitgründer für einen Pivot: Ihre App sollte künftig mehr bieten als nur den Handel mit Kryptowährungen. Hinzu kamen Rohstoffe wie Gold, die sich über die Trading-App kaufen ließen. Um den Plan voranzutreiben, hat das 2015 gegründete Startup aus Österreich jetzt 52 Millionen Dollar eingesammelt. Investoren sind unter anderem Peter Thiels Valar Ventures, das auch in Fintechs wie N26, Transferwise und Qonto investiert hat, und der bekannte österreichische Wagniskapitalgeber Speedinvest.

Anfang des kommenden Jahres will Bitpanda auch Aktien und Teilaktien anbieten und setzt damit auf das Erfolgrezept der in den USA boomenden App Robinhood. „Mit einem guten Produkt haben wir die Chance, zum Robinhood für Europa zu werden“, sagt Mitgründer Eric Demuth. Ziel ist es, den Kunden auch den Zugang zu Aktienanlagen zu vereinfachen. „Die meisten unserer Kunden haben vorher noch nie Kryptowährungen oder Gold gekauft“, sagt der Mitgründer.

Das Startup hat nach eigenen Angaben 1,3 Millionen Kunden, davon sind die meisten jedoch lediglich registrierte Nutzer der App, etwa 40 Prozent seien aktive Kunden, sagt Mitgründer Paul Klanschek im Gespräch. Die seien dafür jedoch in jedem Fall profitabel für Bitpanda. „Es ist schwer, mit unseren Produkten nicht profitabel zu sein“, sagt er. Mit dem neuen Kapital soll es demnächst auch mit dem Marketing richtig losgehen, bislang sei das Fintech weitgehend durch Weiterempfehlungen der Kunden gewachsen, sagt Demuth. Zudem plant das Startup die Expansion in Märkte wie Frankreich, Türkei und Spanien.

Zur Bewertung will sich die österreichische Fintech-Hoffnung nicht äußern, auch wenn Demuth im September 2019 gegenüber dem Brutkasten noch gesagt hatte, Bitpanda solle innerhalb eines Jahres zum Einhorn aufsteigen. Die Milliardenbewertung ist es offenbar nicht geworden: Nach Informationen von Finance Forward dürfte die Bewertung zwischen 300 und 500 Millionen Dollar liegen.

Mitarbeit: Caspar Tobias Schlenk