Fintech-Schmied: Investor und Seriengründer Jan Beckers (Bild: Viktor Strasse)

Wie das Finleap-Reich in sich zusammenfällt

Solaris und Element sind die jüngsten Niederlagen für Seriengründer Jan Beckers. Doch auch andere Fintechs im Finleap-Reich haben enttäuscht. Der Mann, der einst Geld und Ideen in die Berliner Start-up-Szene pumpte, konzentriert sich jetzt auf seinen Job als Fondsmanager.

Es war der Höhepunkt ihres Ruhms. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte die Macher der Berliner Beteiligungsgesellschaft Finleap 2017 zum „digitalen Kompetenzcenter“ für Start-ups in der Finanzbranche auserkoren. Die Adelung war mit einem symbolträchtigen Umzug verbunden: in die ehemalige Zentrale der Berliner Bank.

In dem weißen Klotz aus den 50er-Jahren in der Nähe des Ku’damms, wo einst eine der ertragsstärksten deutschen Banken ihren Sitz hatte, sollte sich das „Herz des Fintech-Ökosystems“ etablieren, so die Hoffnung der Berliner Senatsverwaltung. Und mittendrin die beiden Finleap-Gründer Jan Beckers (42) und Ramin Niroumand (37), die mit Hochdruck Ideen und Geld in das System pumpten.

Gut sieben Jahre später schwächelt dieses Herz massiv. Von dem, was Finleap aufgebaut hat, ist nicht mehr viel übrig.

Anfang des Jahres musste die Fintech-Schmiede die zwei bislang größten Einschläge hinnehmen: Das Versicherungs-Start-up Element, in das rund 150 Millionen Euro Kapital geflossen war, hat Insolvenz angemeldet. Und der Wert der einst mit Milliarden bewerteten Digitalbank Solaris, lange das werthaltigste Finleap-Investment, ist implodiert und wurde vor dem jüngsten Rettungsdeal mit gerade noch 25.000 Euro bewertet. Da Finleap bei der Notfinanzierungsrunde nicht mitzieht, wird der Investor mit einem Symbolpreis abgefunden und muss sich auf enorme Abschreibungen einstellen. Ein Schlag vor allem für Beckers, zusammen mit Niroumand der größte Finleap-Anteilseigner.

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