Sumup hat einen seiner größten Standorte in Berlin. (Bild: PR)

Ein Prozent Cashback: Sumup steigt mit eigener Banking-App in die Rabattschlacht ein

Bereits vor zwei Jahren startete das Milliarden-Fintech Sumup eine eigene Banking-App – viel Buzz erzeugte das Angebot nicht. Doch nun bietet das Unternehmen ein Prozent Cashback an. Und steigt damit in die Rabattschlacht mit Trade Republic und Amazon ein.

Ende 2021 tauchten die ersten Hinweise auf, dass Sumup ein eigenes Bankangebot starten würde. Der Zahlungsdienstleister trat damit in Konkurrenz zu Neobanken wie N26 und Revolut. Erst einmal verwunderte das neue Produkt. Schließlich ist Sumup erfolgreich dabei, kleine Bezahlterminals an Cafés und Restaurants zu vertreiben – und als Zahlungsdienstleister für die Händler zu fungieren.

Doch es gibt ein großes Vorbild, das vorgemacht hat, wie es gehen kann: Block, gegründet vom Twitter-Erfinder Jack Dorsey, hat mit Square (Payment) und Cash-App (Neobank) zwei milliardenschwere Geschäfte nebeneinander aufgebaut. Dementsprechend hoch waren auch die Erwartungen an Sumup, das mit einer Banking-App nachziehen wollte.

Nach dem Launch der App geschah aber erst einmal wenig. Schätzungen des Tools Appfigures zeigen, dass das Interesse sehr begrenzt war und Sumup offenbar auch nicht viel Marketinggeld in das neue Produkt pumpte. Zweieinhalb Jahre später wagt Sumup nun wohl einen neuen Anlauf und startet mit einem Cashback-Angebot in Deutschland. Damit tritt Sumup in Konkurrenz zu Trade Republic und der neuen Amazon-Kreditkarte, die mit ähnlich hohen Rabatten werben.

Basisfunktionen mit einer App

Vor wenigen Tagen hat der Payment-Anbieter die Website von „Sumup Pay“ komplett überarbeitet. Nun steht ein Argument im Vordergrund: „Verdiene 1 % Cashback auf jeden Einkauf.“ Allerdings bleibt das Angebot auf einen Umsatz von 1.000 Euro beschränkt, was zehn Euro entspricht.

Zum Vergleich: Bei dem neuen Konto des Neobrokers Trade Republic erhält man ein Prozent Cashback – bis zu einem Limit von 15 Euro, allerdings wird dieses Geld in einen Sparplan der eigenen Wahl investiert. Bei Sumup bekommt man das Geld direkt. Auch ein Vorteil gegenüber der Amazon-Kreditkarte, die zwar auch ein Prozent Cashback verspricht, das Guthaben allerdings nur für Einkäufe bei Amazon gewährt.


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Ansonsten ist die Sumup-Karte eine virtuelle Debitkarte von Mastercard, eine physische Bankkarte kann man dagegen nicht bestellen. Im Hintergrund besitzt Sumup eine E-Geld-Lizenz in Litauen. Alle Services seien gebührenfrei, heißt es. Allerdings sind die Funktionen bislang noch sehr eingeschränkt. Man kann mit der Karte bezahlen (auch mit Apple Pay) sowie Geld an Freunde schicken.

Test, ob Caschback funktioniert

Sumup stellt dabei das Cashback komplett in den Vordergrund. Von den Abos für Netflix bis zu den Pommes – auf alle diese Ausgaben erhält man den Rabatt. Dabei wird Sumup erst einmal draufzahlen, denn allein die Banking-Infrastruktur für das gebührenfreie Konto kostet Geld. Auf der Einnahmenseite erhält Sumup bei jeder Zahlung mit der eigenen Karte die sogenannten Interchange-Gebühren, die bei 0,3 bis 0,4 Prozent gedeckelt sind. Schüttet es ein Prozent Cashback aus, muss es folglich die Differenz selbst begleichen.

Die Marketingaktion zeigt auch, dass Cashback in Deutschland eine Renaissance erlebt. In den USA ist Cashback sehr populär, allerdings gibt es auch deutlich attraktivere Bonusprogramme. Die Banken können es sich auch leisten, denn die Interchange-Gebühren sind deutlich höher.

Für Sumup hat der Schritt allerdings auch einen strategischen Vorteil: Sollten eines Tages Millionen von Menschen mit der Sumup-Pay-App an einem Terminal von Sumup bezahlen, könnte das Unternehmen so Mittelsmänner aus der Transaktion herausschneiden, was zu einer einer höheren Marge für den Zahlungsdienstleister führen würde. Allerdings ist Sumup bislang eine Marke für Geschäftskunden, die sich schwertun wird, auch Endkunden anzusprechen.