Reaktion auf Trading-Hype – Solarisbank arbeitet an Brokerage-Angebot
Exklusiv: Die Solarisbank will ihren Partnern bis Ende des Jahres auch Wertpapierhandel anbieten. Es ist einer der letzten Bank-Geschäftsbereiche, der noch fehlt – gerade für Neobanken ein wichtiges Feature.
Die Berliner Solarisbank bereitet den Start eines Brokerage-Angebots vor, der Banking-as-a-Service-Spezialist reagiert damit auf den Aktienboom der vergangenen Monate. Ein Sprecher bestätigte das Projekt auf Nachfrage, nachdem das Unternehmen entsprechende Jobprofile ausgeschrieben hatte.
Noch steht das Fintech mit seinen Plänen am Anfang, es stellt zurzeit ein Team zusammen. „Der Plan ist, noch in diesem Jahr mit einem ersten Partner live zu gehen“, teilt das Unternehmen mit. Potentielle Kunden seien Neobanken, Startups wie Vivid, Tomorrow und Bitwala arbeiten bereits eng mit Solaris zusammen. „Aber auch jedes andere Unternehmen, das ein zielgruppenspezifisches Wertpapiergeschäft integrieren will“, komme in Frage, heißt es.
Die Bank setzt dabei auf einen neuen Fintech-Trend – denn auch branchenfremde Unternehmen ziehen in Betracht, in Finanzgeschäfte einsteigen, Online-Händler könnten beispielsweise zusätzlich ein Bankkonto oder das Trading ermöglichen. Fintechs wie Lemon Markets, Upvest oder Finmid arbeiten an entsprechenden Angeboten für andere Firmen.
Für die Solarisbank ist das Wertpapiergeschäft ein wichtiger Baustein, der bislang fehlt. Ein Bankkonto, Kreditgeschäft oder Krypto-Handel bietet das Fintech seinen Kunden bereits an. Bislang ist noch unklar, inwiefern die Bank sich Partner ins Boot holt, um das Trading-Angebot zu starten. Mit der bestehenden Banklizenz darf das Fintech den Wertpapierhandel und die Verwahrung übernehmen.
Finance Forward hat den Trend zuletzt häufiger beleuchtet, etwa in einem Bericht über den gehypten Player Lemon Markets oder einer Podcastfolge mit Upvest-Gründer Martin Kassing.