Seit vielen Jahren in der Berliner Startup-Szene unterwegs: Simon Schmincke (Bild: PR).

„Statt Krypto schreiben jetzt alle KI drauf“ – Creandum-Partner Simon Schmincke im FinanceFWD-Podcast

Der KI-Hype erreicht die Fintech-Szene, bemerkt Tech-Investor Simon Schmincke – doch bislang hat ihn noch kein Startup überzeugt. Welche Trends der General Partner des Wagniskapitalgebers Creandum noch sieht, warum er auf mehr Tech-IPOs hofft und wie umkämpft Startup-Deals weiterhin sind, darüber spricht Schmincke im Podcast.

Es entsteht eine neue Gründer-Generation, beobachtet Simon Schmincke. „In den letzten zwei Jahren hat sich die Art der Gründer drastisch verändert“, sagt der Investor. Sie würden viel sorgsamer mit ihren Finanzen umgehen: „Probleme werden mit Technologie und nicht mit Geld gelöst.“

Der 39-jährige General Partner zählt zu den wichtigsten Fintech-Investoren Europas. In den vergangenen Jahren hat er mit dem schwedischen Fonds Creandum viele aussichtsreiche Finanz-Startups finanziert, darunter der Trading-Anbieter Lemon Markets, den Embedded-Finance-Anbieter Swan oder das „Buy now, pay later“-Startup Billie. Schmincke ist auch kürzlich bei dem Payment-Startup Ivy eingestiegen.

Der Fonds sucht weiter nach den nächsten Trends, dazu würde auch „Fintech plus AI“ zählen, sagt Schmincke: beispielsweise um die eigenen Investments und Ausgaben mit Künstlicher Intelligenz zu organisieren. Er schaue sich viel an, so der Investor, doch noch habe ihn noch kein Unternehmen überzeugt. Denn viele seien auch nur auf den aktuellen Hype aufgesprungen: „Ähnlich wie früher bei Krypto schreiben jetzt alle AI drauf.“

Unicorns müssen in ihre Bewertungen reinwachsen

Während bei den Investments in der Frühphase die Deals weiterhin hart umkämpft seien, würden sich viele mittelgroße Startups inzwischen umschauen, wie es für sie weitergeht – ob sie sich zusammenschließen können oder sich verkaufen lassen. Viele Firmen müssten bald wieder auf Investorensuche gehen, weil ihnen langsam das Geld ausgehe.

Nach den jüngsten Tech-Börsengängen des Chipdesigners Arm, des Lieferdiensts Instacart und des Tech-Unternehmens Klaviyo in den vergangenen Woche hat der Investor die Hoffnung, dass es bald wieder mehr IPOs geben könnte. Doch: „Jeder Investor, der Firmen mit einer Bewertung von zwei bis sechs Milliarden im Portofolio hat, hat den Wert in seinen Büchern um 25 bis 50 Prozent reduziert“, sagt Schmincke. Viele müssten in die Bewertungen der vergangenen Jahre erst wieder hineinwachsen. „Vielen wird das nicht gelingen“, so der Investor.

Was ihn an Ivy reizt, welche neuen Fintech-Trends er sieht und wie die Stimmung in der Bankbranche ist, darüber hat Simon Schmincke im Podcast gesprochen. Der Podcast wurde am Rande der Startup-Konferenz Bits & Pretzels aufgenommen.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Schmincke über…

… Fintech-Trends
… seine KI-These
… die umkämpften Frühphasen-Deals
… wie sich die Bewertungen verändern

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