Zwei neue Manager für Revolut: Sid Jajodia (links) und Joe Heneghan (Bild: PR)

Revolut baut sein Management aus

Die britische Neobank Revolut stellt sich neu auf: Dafür hat sie mit einem „CEO Europe“ eine neue Position geschaffen und einen Kredit-Experten als neuen Chief Banking Officer rekrutiert. Zudem sind Stellen ausgeschrieben, die auf Pläne für einen Börsengang schließen lassen.

Für die nächste Entwicklungsphase sortiert das Banking-Startup Revolut seine Führungsriege neu: Es hat dafür einen neuen Chief Banking Officer an Bord geholt. Sid Jajodia kommt vom niederländischen Zahlungsdienstleister PayU, hinter dem der südafrikanische Medienkonzern Naspers steht. Er hatte dort das Kreditgeschäft geleitet und war zuvor bei Unternehmen wie Lending Club und Capital One tätig.

Darüber hinaus befördert Revolut nun Joe Heneghan, bislang Chef des Irland-Geschäfts. Er wird künftig die Verantwortung für den europäischen Raum übernehmen. Das Unternehmen will besonders in Deutschland seine Präsenz ausbauen, hier hat es viele Stellen ausgeschrieben und bereits vor einiger Zeit ein Technologiezentrum in der Berliner Friedrichstraße aufgebaut.

Im November konnte Revolut für Deutschland allerdings eher enttäuschende 300.000 Kunden verkünden, die Zahl sei inzwischen auf mehr als 400.000 angewachsen, versichert eine Sprecherin. Für das weitere Wachstum wird ein neuer Deutschlandchef gesucht, der 2017 eingestellte DACH-Chef Claudio Wilhelmer hatte das Unternehmen bereits im ersten Jahr nach dem Launch wieder verlassen, seither verantwortet Benelux-Chef Georges Nilles Deutschland interimsmäßig.

Gleichzeitig hat Revolut die Position eines „Head of Investor Relations“ auf LinkedIn ausgeschrieben, wie Business Insider zuerst berichtete. Diese Stelle wird für gewöhnlich dann ausgeschrieben, wenn ein Unternehmen einen Börsengang anpeilt. Auf Anfrage wollte sich eine Sprecherin dazu nicht äußern. Bevor ein derartiger Schritt jedoch realistisch wird, könnte Revolut zunächst eine weitere Finanzierungsrunde anpeilen.

Unternehmensgründer Nikolay Storonsky hatte in einem Interview 2019 gesagt, das Unternehmen könne erst ab einer Bewertung von 20 Milliarden US-Dollar an die Börse gehen. Aktuell ist Revolut mit 5,5 Milliarden Dollar bewertet, befindet sich nach Informationen von Finance Forward jedoch in einer Finanzierungsrunde zu einer weitaus höheren Bewertung. In den vergangenen Monaten konnte das Fintech sein Wachstum wieder massiv ausbauen, inzwischen führt es eigenen Angaben zufolge 15 Millionen Kunden.