Modeunternehmer kandidiert für N26-Aufsichtsrat
Die Gründer der Berliner Digitalbank haben einen Modeunternehmer und einen ehemaligen Bankchef fürs Kontrollgremium ihres Fintechs vorgeschlagen. Es ist die nächste Machtprobe mit den Investoren, die den Einfluss der einstigen Stars massiv stutzen wollen.
Es ist nicht der klassische Lebenslauf eines Kandidaten für einen Bankaufsichtsrat, der dringend Branchen-Know-how braucht: Daniel Terberger (58) hat sein Berufsleben fast ausschließlich in der Modebranche verbracht. Er leitet das Bielefelder Familienunternehmen Katag. Vor Urzeiten hat er mal eine Banklehre gemacht und auch kurz bei der Deutschen Bank gearbeitet.
Jetzt soll Terberger in das Kontrollgremium der Berliner Digitalbank N26 einziehen. Nach Informationen des manager magazins haben die beiden N26-Gründer und langjährigen Co-Chefs, Valentin Stalf (40) und Maximilian Tayenthal (45), den Katag-Chef für den Posten vorgeschlagen – ebenso wie den Briten Byron Haynes (59), der nach der Finanzkrise die österreichische Bank Bawag leitete. Auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 13. November sollen die Kandidaten bitte schön von den Investoren gewählt werden.
Die überraschenden Nominierungen markieren die nächste Machtprobe zwischen den ehemaligen Stargründern und ihren Geldgebern. Stalf und Tayenthal, denen jeweils rund 10 Prozent an N26 gehören, nutzen dafür noch einmal ein altes Sonderrecht aus, das die Investoren ihnen eigentlich wegnehmen wollen. Kein Wunder also, dass die Personalien auf der anderen Seite so interpretiert werden, wie sie wohl gemeint sein dürften: als Kampfansage.