Krypto-Startup Hyphe erhält Bafin-Lizenz – und kommt nach Deutschland
Exklusiv: Als Handelspartner von Banken oder Neobrokern expandiert das Fintech-Startup Hyphe nach Deutschland, um etwa dem Bankhaus Scheich Konkurrenz zu machen. Dafür hat das Unternehmen eine Lizenz der Finanzaufsicht Bafin erhalten. Was sind die Pläne?
Der Markt der Krypto-Banken ist im Umbruch. Vor Kurzem verhandelte die Deutsche-Bank-Tochter DWS mit dem Bankhaus Scheich über einen Einstieg. Mit der Tochterfirma Tradias ist die Bank etwa der Handelspartner des Neobrokers Trade Republic. Wer dort Bitcoin oder Ethereum kauft, erhält diese von Tradias. Auch wenn der Deal am Ende platzte – es gibt Interesse an dem Markt. Weiterer Kryptopartner von Trade Republic ist B2C2, hinter der Londoner Firma steht der bekannte Finanzinvestor SBI. Gerade hat B2C2 einen Konkurrenten aufgekauft.
Interesse der Banken ist da
Viele der etablierten Banken haben angekündigt, ihren Kundinnen und Kunden in Zukunft auch Kryptowährungen anzubieten. Darunter befinden sich beispielsweise die Volksbanken. Nach einer längeren internen Debatte arbeiten auch die Sparkassen wieder an Blockchain-Investmentprodukten. Die verhaltene Stimmung an den Kryptomärkten dürfte die Projekte allerdings verlangsamen.
Hyphe hofft trotzdem auf weitere Nachfrage. In den Niederlanden, wo die Muttergesellschaft des Fintechs sitzt, zählt etwa der Asset-Manager Van Eck zu den Kunden. Er bietet mit Hyphe einen Krypto-Korb zum Investieren an, dort sind beispielsweise die Währungen Ethereum, Cardano,
Solana, Polkadot und Tron enthalten.
Liquiditätsprovider für die Börsen
Das niederländische Fintech bietet 60 Kryptowerte an und will in Zukunft auch andere tokenisierte Assets handeln. Der Unterschied zu einer Kryptobörse ist, dass die Anlegerinnen und Anleger von einem Neobroker nicht mit einer einzelnen anderen Partei zusammengebracht werden müssen, sondern Hyphe der Handelspartner ist – als sogenannter Liquiditätsprovider kann das Unternehmen so beispielsweise zu jeder Uhrzeit als Käufer oder Verkäufer auftreten. Hyphe verdient eine Gebühr an dem Handel.
Ursprünglich war das Team in Kooperation mit der Sutor Bank unter dem Namen Bit4Coin gestartet – ein einfaches Angebot für Endkunden. Doch dieses setzte sich nicht durch. Es sei leichter über große Finanzplayer die Endkunden zu erreichen, dies sei eine Erkenntnis aus Bit4Coin gewesen, sagt der Gründer.
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