50 Millionen Euro für Geschäftskonten-Spezialist Finom
Im umkämpften Geschäft mit Firmenkonten scheint sich der vor allem in Deutschland aktive Anbieter Finom zu behaupten. Investoren haben das Fintech aus den Niederlanden nun mit viel Kapital ausgestattet.
Nach einem finanziell schwierigem Jahr für Fintechs in Europa kehrt unter Wagniskapitalgebern offenbar der Optimismus zurück. Ein Beleg ist der Geschäftskonten-Spezialist Finom: Das überwiegend in Deutschland aktive Unternehmen hat 50 Millionen Euro von Investoren erhalten. An der Series-B-Finanzierung beteiligte sich der britische VC Northzone als neuer Geldgeber, gefolgt von General Catalyst aus den USA und weiteren bestehenden Investoren wie Target Global. Die zugrunde liegende Bewertung kommentiert Finom nicht. Seit Gründung 2019 hat das Fintech nun rund 100 Millionen Euro eingesammelt.
Finom bietet kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) ein Online-Geschäftskonto mit entsprechender Bezahlkarte an. Als technischer Partner fungiert Solaris. Ein zuletzt gefragtes Angebot, glaubt man dem Unternehmen: Umsatz und Kundenzahl hätten sich im vergangenen Jahr verdreifacht. Nach eigenen Angaben verfügt das Fintech derzeit über mehr als 85.000 Kunden in Europa, mit 70 Prozent stamme der Großteil jedoch aus Deutschland. Hierzulande sei man sogar bereits profitabel, wie es heißt.
Hinter Finom stehen Oleg Laguta, Andrei Petrov und Yakov Novikov. Die Gründer kennen sich in dem Segment gut aus, mit ihrem Fintech Modulbank waren sie zuvor bereits in Russland erfolgreich. Der Start in Deutschland vor drei Jahren überraschte, dennoch galt das Geschäft mit Firmenkonten hierzulande doch als umkämpft. Nach einigen Übernahmen hat sich das Feld der Wettbewerber inzwischen aber etwas gelichtet. Der größte Konkurrent dürfte Qonto aus Frankreich sein. Gleichzeitig steht mit dem britischen Fintech Tide nach Recherchen von Finanz-Szene einer der potentesten europäischen KMU-Kontoanbieter vor dem Marktstart in Deutschland.