Alexandre Prot hat Qonto gegründet und dann Penta übernommen (Bild: PR)

Sieger der neuen Business-Banken – der Qonto-Gründer spricht auf der Finance-Forward-Konferenz

Unzählige Wettbewerber hat er bezwungen: Mit dem französischen Banking-Startup Qonto baute Alexandre Prot den vorläufigen Gewinner in einem umkämpften Fintech-Markt auf. Die Übernahme vom deutschen Marktführer Penta im vergangenen Jahr unterstreicht seine Ambitionen. Was hat der Franzose vor?

Angefangen hat es mit einer smarten E-Zigarette. 2013 gründete Alexandre Prot gemeinsam mit Steve Anavi das Startup Smokio, über eine Smartphone-App konnten Raucher sehen, wie viel und wo sie rauchten – und wie viel sie mit elektrischen Zigaretten gegenüber den herkömmlichen gespart hatten. Nach zwei Jahren verkauften sie Smokio, um ein neues Startup zu starten. Wieder gemeinsam.

Bei ihrem ersten Startup hätten ihn „Bankdienstleistungen fast in den Wahnsinn getrieben“, sagte Prot später. Ihn störten „veraltete Tools, schlechter Kundenservice und das ständige Gefühl, nicht zu wissen, wofür wir bezahlen“. Mit dem Fintech Qonto wollte er das selbst lösen, bekam schnell Funding für eine Neobank für Firmenkunden vom bekannten Fonds Valar Ventures, hinter dem der Milliardär Peter Thiel steht.

Eine Million Kunden als Ziel

Inzwischen ist Qonto das größte Business-Banking-Startup in Europa. Investoren wie DST Global, Tiger Global und Tencent bewerten es mit fünf Milliarden Dollar, im vergangenen Jahr übernahm es den deutschen Marktführer Penta. „Unser Ziel ist es, bis 2025 eine Million kleine und mittlere Unternehmen zu erreichen“, sagte Gründer Alexandre Prot. Vor einem Jahr lag das Startup noch bei rund einem Viertel davon, mittlerweile steht die Zahl bei 350.000 Firmen.


Die Finance-Forward-Konferenz
– am 9. & 10 Mai 2023
– in den Messehallen Hamburg
– parallel zum OMR-Festival
– Tickets gibt es hier


Prot kennt sich in umkämpften Segmenten bereits aus, er hat Erfahrung bei der Beratung McKinsey gesammelt, für Rocket Internet baute er den französischen Teil des Airbnb-Klons Wimdu auf. Doch Business-Banking in Europa war zu dem Zeitpunkt ein anderes Kaliber.

Gleich mehrere Startups hatten sich auf das Segment gestürzt – und jeweils die Zähne ausgebissen. Da ist zum Beispiel das finnische Holvi, bereits 2011 gegründet und 2016 von der spanischen Großbank BBVA übernommen. Die Ambitionen waren groß, doch nach fünf Jahren verlor BBVA den Glauben an das Projekt – und verkaufte es wieder an den Gründer zurück. Der hat Holvi seitdem umgekrempelt, die Kosten gesenkt und nimmt nur noch zahlende Kundschaft. Glaubt man den Zahlen, geht der Plan auf – doch mit seinen nunmehr knapp 35.000 Unternehmenskunden ist Holvi nicht mehr in der gleichen Liga wie Qonto.

Übernahme für den Sieg in Deutschland

Einfach war es für Qonto indes nicht immer, vor allem in Deutschland. Das Fintech war bereits vor Längerem nach Deutschland expandiert, hatte sich aber auf dem hiesigen Markt schwergetan. Penta, Holvi und auch Kontist waren in der Wahrnehmung präsenter. Das war mit der Übernahme von Penta mit einem Schlag anders.

Trotzdem muss sich Prot mit seinem Startup weiter beweisen, der Wechsel der Penta-Kunden zu Qonto lief nicht reibungslos und neue Konkurrenten auch außerhalb der Startup-Szene greifen an.

Auf der Finance-Forward-Konferenz am 9. und 10. Mai in Hamburg sprechen wir mit dem Qonto-Gründer Alexandre Prot über die nächste Wachstumsphase im europäischen Wettkampf um kleine und mittlere Unternehmen. Wie will er sich weiter behaupten? Hier geht es zu den Tickets.