Robert Jäckle leitet den Seed-Fonds bei Visionaries Club (Bild: PR).

„N26 hat noch Nachholbedarf“ – Visionaries-Club-Partner Robert Jäckle im FFWD-Podcast

Robert Jäckle zählt zu den Jungstars der hiesigen VC-Szene: Als einer der ersten Mitarbeiter baute der 27-Jährige den Berliner Risikokapitalgeber Visionaries Club auf. Heute ist er dort Partner, leitet den Frühphasen-Fonds des VCs und hat vor allem Fintechs im Blick. Wie schaut er auf Neobroker wie N26? Wer sind seine Hoffnungsträger im Portfolio? Und welche Trends erwarten uns im Finanzmarkt? Darüber spricht Jäckle im Podcast.

Aus Sicht vieler Fintechs dürfte Robert Jäckle ein idealer Kunde sein. Der Investor und Partner beim Berliner Wagniskapitalgeber Visionaries Club ist in den vergangenen Jahren viel herumgekommen. Der 27-Jährige ist in Deutschland aufgewachsen, zog als Teenager nach London und lebt nun wieder in Berlin. Häufig wechselnde Lebensumstände also, die finanziell organisiert werden müssen. Entsprechend viele Finanzangebote hat Jäckle mittlerweile ausprobiert. „Verglichen mit einem Bürger in Deutschland habe ich vermutlich doppelt so viele Apps auf meinem Telefon“, sagt er.

Neben einem Konto bei der Sparkasse gehören dazu beispielsweise Accounts bei Neobanken wie N26 und Monzo. Aber auch Wise habe er während seiner Zeit in England häufig genutzt, um Geld an Freunde zu überweisen. Beim Neobroker Scalable Capital ist Jäckle ebenfalls Kunde: „So hatte ich schon früh immer einen guten Überblick über meine Finanzen.“

Kritik an Produktpolitik von N26

Und nicht nur das: Robert Jäckle hat so auch ein gutes Gespür, wo die großen Fintechs im Markt stehen. Beispiel N26: „Die haben ein bisschen Nachholbedarf“, meint Jäckle mit Verweis auf einige Kontofunktionen. Es habe etwa „wahnsinnig lange gedauert“, bis das Unternehmen ein Tagesgeldkonto gestartet habe – dazu mit Konditionen, die im Vergleich zur Konkurrenz eher „mäßig“ seien. Allerdings habe N26 in den vergangenen Jahren auch mit strengen Auflagen der Finanzaufsicht zu kämpfen gehabt. Und: Als Neobank sei es inzwischen schwer, sich von anderen Anbietern abzuheben. „Womöglich ist da einfach ein Basislevel an Funktionen erreicht, das die meisten Leute brauchen“, sagt Jäckle.


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Umso besser, dass sich der Investor mit dem Visionaries Club vor allem auf Finanz-Startups im Geschäftskundenbereich konzentriert. Hier gebe es noch das größte Aufwärtspotenzial. Im Frühjahr verantworte Jäckle etwa das Investment in das Payment-Fintech Adfin, über das Unternehmen ihre offenen Rechnungen schneller begleichen können. Beim Einstieg in den Münchner Produktversicherer Hakuna war der Investor ebenfalls involviert.

Fintech-Hoffnungsträger im Ausland

Als Hoffnungsträger im Ausland sieht Robert Jäckle neben dem Open-Banking-Anbieter Truelayer indes Apron: Hinter dem britischen Fintech steht mit Bogdan Uzbekov ein erfahrener Gründerkopf mit früheren Stationen bei Revolut und Cash App. Geschäftskunden können über Apron ihre Rechnungen organisieren, zusammenführen und auswählen, wie sie bezahlt werden sollen.

Dies sei jedoch nur der Anfang, sagt Jäckle: Technisch wolle sich Apron als eigenständiger Zahlungsanbieter etablieren, ohne abhängig von Banken oder regulierten Schnittstellen im Sinne von Open Banking zu sein. Dies ermögliche Bezahlvorgänge zu günstigeren Konditionen – eigene Kassenysteme inklusive. „Das war für uns ein springender Punkt bei dem Investment“, so Jäckle. Von Investoren sammelte Apron erst im September weiteres Geld ein, 30 Millionen Euro flossen bei der Series-B-Runde. Auch der Visionaries Club stellte dabei neues Geld bereit.

Welche Trends für Robert Jäckle noch virulent sind, die nächsten Fintech-Börsenkandidaten und wie er sein Geld selbst anlegt, darüber spricht er im Podcast von Finance Forward.

Im FinanceFWD-Podcast spricht Jäckle über …

… die Schwächen von N26
… seine wichtigsten Startup-Wetten
… Deutschland als schwierigen Fintech-Markt
… kommende Börsengänge

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