So stellt sich das Team von Apron auf der eigenen Webseite vor (Bild: PR)

Er sollte Cash App nach Europa bringen – jetzt startet Bogdan Uzbekov ein eigenes Fintech

Exklusiv: Ein ehemaliger Manager von Revolut und Cash App hat ein eigenes Payment-Unternehmen gegründet, das bislang unter dem Radar fliegt. Prominente Wagnsikapitalgeber sind bereits eingestiegen, darunter der Berliner Visionaries Club. Was steckt hinter Apron?

Er ist Anfang 30 und hat schon für zwei große Fintech-Unternehmen die Expansion vorangetrieben. Vor sechs Jahren startete Bogdan Uzbekov als Country Manager für Revolut in Russland. Später zog sich das Unternehmen dort zurück und er wechselte ins Produkt-Team. Dann ging Uzbekov zu der Banking-App Cash App – als „European Operations Lead“.

Denn das Tech-Unternehmen Square von Twitter-Gründer Jack Dorsey, das heute Block heißt, plant mit der in den USA beliebten Banking-App Cash App auch in Europa zu expandieren. Doch Uzbekov zog es weiter, dieses Mal gründete er selbst. „Apron wurde von einer Gruppe von Leuten gegründet, die jahrelang Produkte für eine Reihe von globalen Fintech-Unternehmen entwickelt haben“, steht selbstbewusst auf der Webseite. „Aber es gab ein Problem, das niemand löste: Business Payments.“

Bis Februar hieß Apron „Hello Cash“. Das Unternehmen will eine Lücke füllen: Bislang hatten britische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für ihr Zahlungsmanagement auf Anbieter wie Libeo gesetzt. Das französische Fintech hat vor rund zwei Wochen seinen britischen Kunden mitgeteilt, ab Juni den Markt zu verlassen, es wolle sich auf seinen Heimatmarkt fokussieren.

„Vom schmerzhaften Prozess zum positives Erlebnis“

Apron ist wenigen Wochen zuvor gestartet, Gründer Uzbekov versucht sich auf Linkedin bereits als Libeo-Alternative zu positionieren. Konkurrenten auf der Insel sind das kürzlich von Weavr gekaufte Comma sowie Telleroo und Nook, bei denen Speedinvest jeweils investiert ist.

Die Kunden können über die Plattform ihre Rechnungen organisieren, zusammenführen und auswählen, wie sie bezahlen werden sollen. Dafür nimmt es eine monatliche Gebühr von 29 britischen Pfund für internationale Zahlungen eine zusätzliche prozentuale Gebühr. Apron setzt im Hintergrund auf Currencycloud, einem API-Anbieter für internationalen Zahlungsverkehr, den Visa vor zwei Jahren übernommen hat.

Das Startup setzt stark auf Markenbildung, hat eine Agentur mit einer aufwändigen Werbekampagne beauftragt. Sie solle „eine Fintech-Identität schaffen, die den Zahlungsverkehr von einem schmerzhaften Prozess in ein positives Erlebnis verwandelt, ohne in Klischees zu verfallen“, heißt es von der Agentur.

Eine Finanzierungsrunde hat Apron bislang noch nicht verkündet. Aus dem britischen Handelsregister lässt sich allerdings herauslesen, dass Investoren wie der bekannte US-Investor Bessemer, der Berliner Visionaries Club von Amorelie-Gründer Sebastian Pollok und eine Reihe Business Angels im Dezember 2022 eingestiegen sind. Das zeigt, wie groß das Ambitionslevel ist. Eine Anfrage von Finance Forward ließ Gründer Uzbekov bislang unbeantwortet.