Die Coindex-Gründer Kai H. Kuljurgis (links) und Sergio Martins Pereira (Bild: PR).

Coindex stellt Geschäft ein – Binance verhandelte zwischenzeitlich einen Kauf

Exklusiv: Nach der Insolvenzanmeldung schließt das Bielefelder Startup Coindex sein Geschäft: Rund 2.000 Kundinnen und Kunden seien betroffen, heißt es vom Insolvenzverwalter. Für die Software sucht er weiter Abnehmer.

Überraschend schnell nach der Insolvenzanmeldung hat das Krypto-Startup Coindex seinen Kundinnen und Kunden mitgeteilt, dass es sein Geschäft nicht fortführen werde. Die Coindex-Partnerbank Sutor hat demnach allen Coindex-Kunden zum 15. Oktober gekündigt. Sie könnten ihre Kryptowerte auf ein eigenes Wallet übertragen oder erhalten den Wert zurücküberwiesen. Mit dem Startup war es möglich, in einen Krypto-Index zu investieren oder Sparpläne anzulegen. Rund 2.000 Menschen hätten das Angebot verwendet, teilt Christian Schulze mit, der den vorläufigen Insolvenzverwalter unterstützt.

Die Kryptowerte des Startups lagen bei dem Bankhaus von der Heydt, das sich ebenfalls auf sein Ende vorbereitet, wie Finance Forward berichtet. Vor diesem Hintergrund sei eine schnelle Entscheidung nötig gewesen, so der Anwalt. Es habe insgesamt an Marketinggeld gefehlt, um Coindex bekannter zu machen. Der aktuelle Bärenmarkt habe das Geschäft zusätzlich erschwert. Das Unternehmen hatte in der Vergangenheit durchaus mit prominenten Käufern verhandelt, darunter soll sich nach Finance-Forward-Informationen auch die größte Kryptobörse der Welt, Binance, befunden haben. Die Gespräche sind jedoch bereits einige Zeit her.

Nach dem Aus versucht Christian Schulze nun die Software zu verkaufen. Mit der technischen Infrastruktur lassen sich Krypto-Sparpläne und der Index erstellen. Der Deal könne außerdem beinhalten, dass die beiden Gründer Sergio Martins Pereira und Kai H. Kuljurgis zu einem möglichen Käufer wechseln.