Binance zieht Bafin-Antrag zurück – doch wie freiwillig war der Schritt?
Die größte Kryptobörse der Welt erhält keine Lizenz der deutschen Finanzaufsicht Bafin, wie Finance Forward berichtete. Wochen später bestätigt Binance, dass es den Antrag „freiwillig“ zurückgezogen habe. Wie selbstbestimmt der Rückzug war, ist dabei fraglich.
Drei Wochen ist der Finance-Forward-Bericht her, dass die mächtige Kryptobörse Binance keine Lizenz der deutschen Finanzaufsicht bekommen würde. Innerhalb der Bafin sei die Entscheidung gegen das Unternehmen gefallen, hieß es von mit der Sache vertrauten Personen. Das hat die Bafin dem Unternehmen klar zu verstehen gegeben.
Nun teilt Binance am Montagmittag mit, dass es den Antrag „freiwillig zurückgezogen“ habe. Ein Jahr sei es schon her, dass es den Antrag eingereicht habe. „Seitdem haben sich in der globalen Kryptoindustrie und bei Binance die Bedingungen grundlegend geändert“, heißt es in einer Mail. Binance beruft sich auf die neue EU-Regulierung für Markets in Crypto Assets Verordnung (MiCAR). „Binance setzt sich weiter für den Regulierungsprozess ein und wird die Zusammenarbeit mit der BaFin fortsetzen“, schreibt das Unternehmen weiter.
Doch so „proaktiv“ und „freiwillig“, wie Binance den Rückzug nun darstellt, war er nach Informationen von Finance Forward nicht. Das Prozedere: Die Behörde muss eine Ablehnung dem Unternehmen gegenüber ankündigen, heißt es aus Finanzkreisen. Die Antragsteller haben dann die Möglichkeit, ihren Antrag noch zurückzuziehen. Eine offizielle Ablehnung ist für eine Firma ein herber Rückschlag, es muss diese auch bei künftigen Anträgen in anderen Ländern angeben. Nach Informationen von Finance Forward hat die Finanzaufsicht in diesem Fall deutlich signalisiert, dass Binance die Lizenz nicht bekommen werde.