
Betrugsversuche seien der „derzeit größte Schaden im Kryptobereich“
Auf Youtube verfolgen rund 1,5 Millionen Menschen dem Finfluencer Thomas Kehl bei „Finanzfluss“. Im Podcast spricht der ehemalige Investmentbanker über seine Pläne – und über Betrüger, die seine Prominenz für Fake-Accounts nutzen.
Als Finfluencer ist Thomas Kehl (35) seit mehr als zehn Jahren mit „Finanzfluss“ auf Youtube. Rund 1,5 Millionen Abonnenten und Abonnentinnen verfolgen dort seine Analysen und Rankings. Es wäre leicht, das für Betrugsversuche auszunutzen und schnell reich zu werden. Doch trotz mehrfacher Angebote, eigene NFTs oder Memecoins aufzulegen, habe er stets versucht seriös zu bleiben. „Ich will nicht mit etwas Geld verdienen, mit dem Leute zu Schaden kommen, das gibt es genug im Finanzbereich“, sagt der ehemalige Investmentbanker und fügt halb im Scherz hinzu: Außerdem wolle er auch künftig noch ohne Personenschutz durch Berlin gehen können und auch nicht nach Dubai auswandern müssen.
Allerdings gebe es aktuell zahlreiche Betrugsversuche mit Fake-Identitäten, bei denen Akteure mit seinem Konterfei Werbung auf Facebook oder Instagram für betrügerische Kryptoanlagen machen würden. „Der derzeit größte Schaden im Kryptobereich sind Versuche aus dem Ausland, deutsche Anleger in solche Produkte zu locken“, so Kehl. Auch mit Fake-Anzeigen anderer prominenter Finanzleute wie Autor Marc Friedrich (49) oder TV-Investor Frank Thelen (49) werden aktuell Betrugsversuche gestartet – zum Teil auch erfolgreich, wie das manager magazin hier beschreibt.
Man würde über Links in WhatsApp-Gruppen geleitet, um dann abgezockt zu werden, warnt Kehl. Um juristisch dagegen vorgehen zu können, habe er das mehrfach selbst ausprobiert. Abhilfe erhofft sich Kehl vor allem von der Facebook-Mutter Meta. Doch bislang würde die das Treiben trotz seiner Beschwerden technisch nicht verhindern. Über die Gründe vermutet er: Allein er bekäme jeden Tag hunderte Hinweise aus unserer Community auf solche Scams mit Fakeprofilen – und solche Kampagnen würden sehr viele Werbegelder erfordern. „Da sind Riesen-Werbebudgets dahinter.“
Mehr zu den Hintergründen der Scams, über seinen Kanal „Finanzfluss“ und seine weiteren Pläne gibt es im Podcast, der live auf der Finance-Forward-Bühne beim OMR-Festival aufgezeichnet wurde.
Im Podcast „Finance Forward“ sprechen wir alle zwei Wochen mit den spannendsten Persönlichkeiten aus der neuen Finanzwelt – über Fintechs, Fonds, Krypto und Family-Offices. Sie können den Podcast über manager-magazin.de sowie auf Spotify , Apple und Deezer abonnieren.