Upvest erhält Banklizenz für Wertpapierhandel und Kryptowährungen
Das Berliner Finanz-Startup Upvest arbeitete schon länger an einem „Investment-as-a-Service“-Produkt für andere Fintechs. Es hat nun von der Finanzaufsicht Bafin fünf Lizenzen bekommen, beispielsweise für Wertpapierhandel und das Kryptoverwahrgeschäft. Ein wichtiger Schritt für das Unternehmen.
Gestartet ist Upvest 2017 als Blockchain-Startup, da boomte die Krypto-Welt gerade richtig. Seitdem hat es sich nach und nach breiter aufgestellt und plante sich zum „Investment-as-a-Service“-Anbieter weiterzuentwickeln. Jetzt kann das Fintech all das anbieten – denn die Bafin hat grünes Licht gegeben, wie Gründer Martin Kassing mitteilt.
Fünf Lizenzen hat die Finanzaufsicht Bafin nun erteilt, so kann es seinen Kunden – Fintechs und Unternehmen aller Art – Zugang zu Verwahrlösungen und Anlageklassen wie Aktien, ETFs oder Kryptowährungen bieten. Per API-Schnittstelle sollen sie die Upvest-Produkte in das eigene Endkundenangebot integrieren. Zu den Konkurrenten gehört die Solarisbank, die auch an einem Brokerage-as-a-Service arbeitet. Auch Lemonmarkets werkelt ebenfalls an einem ähnlichen Angebot.
Einzelne Kunden will Upvest nicht nennen. Die Unternehmen, mit denen das Fintech spreche, hätten „zum Teil AuM-Summen von mehr als einer Milliarde Euro“, sagte Kassing allerdings Mitte 2021. Bei Assets under Management handelt es sich um die Geldanlagen, die ein Anbieter verwaltet. Bis vor Kurzem war Immobilien-Schwarmfinanzierer Exporo einer von ihnen. Allerdings wechselte Exporo den Anbieter, wie Finance Forward berichtete.
Unter den Investoren von Upvest sind abgesehen von den klassischen Venture Capitalists wie Speedinvest und Earlybird auch der N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal. Seine Neobank würde als Kunde passen, N26 arbeitet bereits länger daran, seinen mittlerweile acht Millionen Kunden Aktien- und Krypto-Handel anzubieten.
Upvest hat inzwischen 90 Mitarbeiter, bis Ende des Jahres sollen es laut Kassing 150 sein. Kürzlich kam ein weiterer erfahrener Bank-Manager dazu, der neue Chief Operating Officer Markus Maier hat jeweils langjährige Erfahrung bei der Deutschen Bank und UBS gesammelt.