Das Headquarter von N26 in Berlin. (Bild: imago)

Klarna, Revolut und N26 als Gründerschmieden: Diese Milliarden-Fintechs bringen die meisten Startups hervor

Dass aus dem Mitarbeiterkreis erfolgreicher Milliardenfirmen mitunter weitere Topshots entstehen, ist bekannt. Nun gibt es erstmals eine umfangreiche Erhebung für die Fintech-Szene vom prominenten Geldgeber Accel. Aus Deutschland tut sich vor allem ein Unternehmen als Gründerschmiede hervor.

In der Startup-Szene ist es längst ein geflügeltes Wort: Startup-Mafia. Damit beschreiben Investoren, Gründer und Journalisten überspitzt das Phänomen häufiger Neugründungen von Mitarbeitern bestehender Tech-Firmen. Das bekannteste Beispiel ist Paypal. Nach der Jahrtausendwende gingen aus dem Führungskreis des US-Bezahldienst zahlreiche weitere Milliardenfirmen hervor. Tesla (Elon Musk), Palantir (Peter Thiel) oder Linkedin (Reid Hoffman) sind wohl die bekanntesten davon.

Der Ausdruck „Mafia“ verweist nicht auf kriminelle Aktivitäten, sondern auf die enge, fast familiäre Bindung und die Art und Weise, wie diese ehemaligen Kollegen sich gegenseitig unterstützen, einflussreiche Netzwerke bilden und Startups gründen, oft mit ähnlichem Fokus oder in verwandten Branchen. Sie tragen also zu einer Art „Club“ bei, der in verschiedenen Formen immer wieder Innovationen und Unternehmen hervorbringt.

In den vergangenen Jahren gab es ähnlich zu Paypal zahlreiche weitere Beispiele für sogenannte Startup-Mafias. Bislang basierten diese Listen allerdings überwiegend auf anekdotischen Recherchen. Eine umfangreiche Erhebung, wie sie nun der Londoner Wagniskapitalfinanzierer Accel vorgenommen hat, ist allerdings neu – vor allem mit Blick auf Fintechs. Welche Milliarden-Unternehmen bringen die meisten Neugründungen hervor? In welchen Branchen entstehen sie?

Für die Antworten hat Accel die Mitarbeiterdaten von insgesamt 98 VC-finanzierten Fintech-Unicorns aus Europa und Israel ausgewertet. Grundlage war die Analyseplattform Dealroom. Mitarbeiter mussten mindestens fünf Monate in dem Unicorn tätig gewesen sein und das Startup innerhalb von sechs Jahren nach ihrem Austritt gegründet haben. Agenturen oder Beratungsunternehmen schlossen die Autoren von Accel aus.

Klarna sorgt für viele Fintech-Gründungen

Das Ergebnis: Von den 98 untersuchten Milliarden-Fintechs haben Mitarbeiter von 82 insgesamt 625 Startups gegründet. Für besonders viele Neugründungen sorgt der Bezahldienst Klarna: 62 sind es an der Zahl. Mit 42 Prozent sind annähernd die Hälfte davon sogar selbst ein Finanz-Startup. Mit Anyfin gehört sogar ein in Deutschland bekanntes Fintech dazu. Der Kreditrefinanzierer wurde 2017 von Mikael Hussain gegründet, der zuvor mehrere Jahre das Kreditgeschäft bei Klarna verantworte. Auch das Payment-Startup Brite ist ein gutes Beispiel für einen Ableger aus dem Klarna-Team.

Von den hiesigen Fintech-Unicorns haben es N26 und Sumup in die Top Ten geschafft. Frühere Mitarbeiter der Berliner Smartphone-Bank haben laut Accel bislang 33 Firmen gegründet, acht davon sind Fintechs. Finmid gehört zum Beispiel dazu.

Diese gesamte Liste findet ihr hier: