Fintech-Köpfe: Marcel Katenhusen und Léonie Riviere. Bild: PR/Finance Forward

Geheimes Fintech: Was planen diese Szeneköpfe mit Zeitgeist Finance?

Exklusiv: Sie bauten unabhängig voneinander die Finanz-Startups Lemon Markets und Fina mit auf. Nun arbeiten Marcel Katenhusen und Léonie Rivière gemeinsam an einem neuen Fintech. Auf der Webseite der Firma finden sich bereits erste Hinweise zum geplanten Angebot.

Noch geben sich Marcel Katenhusen und Léonie Rivière geheimnisvoll. Auf Linkedin deuten die beiden Szeneköpfe ihre aktuelle Tätigkeit nur kryptisch an. „Exploring“ steht etwa im Profil von Katenhusen, Rivière wiederum hat ihres mit dem Wort „Building…“ ausgeschmückt. Die Geheimnistuerei dürfte jedoch bald ein Ende haben. Nach Informationen von Finance Forward arbeiten beide im Hintergrund an einem gemeinsamen Finanz-Startup.

Personell eine bemerkenswerte Konstellation: Marcel Katenhusen und Léonie Rivière verfügen über einige Jahre Fintech-Erfahrung und haben jeweils schon eigene Firmen gegründet – mit gemischtem Erfolg. Katenhusen beispielsweise baute das Investment-Startup Lemon Markets mit auf, stieg dort nach weniger als zwei Jahren aber wieder aus. Mit dem Payment-Startup Februar versuchte er es anschließend im Kryptomarkt, der Durchbruch gelang ihm nicht. Inzwischen ist die Firma liquidiert.

Ähnlich sieht es beim letzten Projekt von Léonie Rivière aus. Die Deutsch-Französin war das Gesicht von Fina, einer Geldanlage-App speziell für Frauen. An ihrem Unternehmen hatten sich zahlreiche Investorenpromis beteiligt, der Berliner Superangel Christophe Maire zum Beispiel oder Fabian Wesemann, Mitgründer des Digitalversicherers Wefox. Doch auch dieses Projekt flog nicht. Im Sommer letzten Jahres stellte Rivière den Fina-Betrieb mangels Nachfrage ein.

Zeitgeist Finance soll im Juni starten

Mit Spannung dürfte die Szene also verfolgen, woran Katenhusen und Rivière nun gemeinsam arbeiten. Erste Details finden sich im britischen Handelsregister: Wie Unterlagen zu entnehmen ist, haben beide vor gut zwei Wochen in London eine neue Firma namens Zeitgeist Finance angemeldet. Beide sind jeweils zur Hälfte an dem Unternehmen beteiligt. Weitere Gesellschafter gibt es noch nicht. Auch inhaltlich verrät das Dokument wenig. Zum Zweck der Firma heißt es lediglich, sie erbringe „sonstige Dienstleistungen im Bereich der Informationstechnologie“. Auf Kontaktanfragen von Finance Forward reagierten Katenhusen und Rivière bislang nicht.

Aus dem Umfeld der Gründer ist jedoch zu hören, dass es sich bei Zeitgeist Finance um ein Trading-Startup handeln könnte, möglicherweise mit Fokus auf außereuropäische Märkte. Im Netz findet sich auch bereits eine Website. Dort ist von „Software-Tools“ die Rede, die Nutzern Zugang zu „globalen Märkten“ ermöglichen soll. Interessenten können sich auf eine Warteliste setzen lassen. Der Start des Angebots ist nach Angaben im Quellcode der Seite für Juni geplant.

Für ihre Fintech-Pläne sollen sich Marcel Katenhusen und Léonie Rivière zuvor mit mehreren Ideen beschäftigt haben. Durchgesetzt hat sich nun offenbar ein Trading-Angebot.