SAP-Fonds steigt ein: Open-Banking-Anbieter Yapily erhält 51 Millionen Dollar
Erst im vergangenen Jahr ist Yapily in Deutschland gestartet. Jetzt sammelt das Open-Banking-Fintech 51 Millionen Dollar ein. Der Venture-Capital-Arm von SAP, Sapphire Ventures, beteiligt sich an dem Unternehmen.
Dass der Open-Banking-Markt für Investoren hochgradig attraktiv ist, hat ein großer Deal kürzlich verdeutlicht: Der Kreditkarten-Anbieter Visa kaufte für 1,8 Milliarden Euro das schwedischen Fintech Tink. Die Startup-Geldgeber glauben derweil weiter an einen Konkurrenzkampf in Europa: Insgesamt 51 Millionen Dollar sammelt das britische Fintech Yapily ein. Mit Sapphire Ventures steigt der Fonds von SAP als neuer Wagniskapitalgeber ein. Auch die Bestandsinvestoren HV Capital, Lakestar und Latitude haben nachgelegt, wie das Unternehmen mitteilt. Im Herbst war Yapily in Deutschland gestartet, wie Finance Forward berichtete.
Yapily bietet eine Schnittstellen-Lösung für Banking-Anbieter. So können Kunden der Trading-App Bux beispielsweise ihre Bankkonten mit der App verbinden. Neben American Express nutzen auch Fintechs wie Vivid, Gocardless oder Airbank den Dienst. Das Unternehmen mit Sitz in London beschäftigt 90 Mitarbeiter, die Zahl soll mit dem neuen Kapital stark ausgebaut werden. „Wir werden besonders in die Produktentwicklung investieren“, sagt Deutschlandchef Chris Scheuermann, der zuvor Manager bei Finleap Connect und Paypal war. Yapily plane weitere Features, um auch Unternehmen aus anderen Branchen wie etwa dem E-Commerce besser einbinden zu können. „Das Potential im Open Banking ist noch lange nicht ausgeschöpft, wir können uns beispielsweise den Point-of-Sale bei Händlern erschließen“, sagt er.
Ab dem kommenden Jahr will Yapily, das aktuell in Deutschland, Italien und Großbritannien am Markt ist, nach Frankreich und Spanien expandieren. Danach schaut es sich auch außerhalb von Europa um – wohin es konkret gehen soll, verrät Scheuermann noch nicht. Der neue Investor Sapphire Ventures aus dem Silicon Valley, der auch erfolgreiche Wetten wie Linkedin, Fitbit oder Square im Portfolio führt, wird dem Startup einen leichteren Zugang in die USA ermöglichen. Zu den Yapily-Konkurrenten gehört der ehemalige Arbeitgeber von Scheuermann, abgesehen von Finleap Connect sind Fintecsystems und Tink in Deutschland am Markt.