Payment-Experte Jochen Siegert (Bild: PR)

„Erfolgreiche Vorbilder für Wero gibt es viele in Europa“ – Payment-Experte Jochen Siegert im FinanceFWD-Podcast

Nach langer Vorbereitung startet Wero, das neue Bezahlverfahren der europäischen Banken – mit dabei die Sparkassen und Volksbanken. So soll eine Alternative zu Paypal entstehen. Es gibt dabei viele erfolgreiche internationale Vorbilder, analysiert Payment-Experte Jochen Siegert. Doch müssten die Banken aus Fehlern der Vergangenheit lernen. Wie die aussehen, erzählt Siegert im FinanceFWD-Podcast.

Ausprobieren konnte Jochen Siegert das neue Bezahlverfahren Wero noch nicht: Die Deutsche Bank starte erst später und seine Sparkasse mache noch nicht mit. Trotz der Kritik, die es im Vorfeld an der European Payments Initiative – kurz EPI – gab, sieht der Payment-Experte eine Chance für das Projekt. „Beispiele, dass es geht, sind erbracht“, sagt Siegert. Etwa mit dem Bezahlverfahren Twint in der Schweiz oder Zelle in den USA. Auch in diesen Märkten gab es Wettbewerb von Paypal.

Die Fehler aus der Vergangenheit etwa bei Paydirekt und Giropay dürften die Banken nicht noch einmal machen. Zum Beispiel konkurrierten die Bezahlsysteme eine Zeit lang miteinander. Der Payment-Experte, der früher Manager bei den Finanzunternehmen Paypal und Mastercard war, sagt: „Der Wachstumshebel war immer der Handel.“ Das sei schon das Erfolgsrezept von Paypal gewesen, dass die Bezahlart über den Marktplatz Ebay groß wurde.

Diesen Fehler dürfen Banken nicht wiederholen

Gestartet ist Wero nun erst einmal mit Peer-2-Peer-Payment, man kann also zwischen Freunden Geld hin und her schicken. Dafür bedarf es nicht mehr der Kontonummer, sondern nur einer Handynummer, E-Mail oder QR-Codes. Der Online-Handel soll im kommenden Jahr starten und Läden dann ab 2026. Payment-Experte Siegert hätte gerade die kleinen Läden wie Cafés oder Geschäften gleich mit zum Start angeschlossen. Das sei beispielsweise in der Schweiz mit Twint ein große Erfolg gewesen, dass man etwa bei Hofläden per QR-Code zahlen konnte.


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Ein weiteres Problem sei die eingeschränkte Verfügbarkeit in Europa. Bislang sind Deutschland, Frankreich und die Benelux-Länder dabei. Als Paypal-Manager habe er erlebt, wie viele Zahlungen auch grenzüberschreitend getätigt würden – vor allem im Online-Handel, so Siegert, der seinen Arbeitgeber die Deutschen Bank kürzlich verlassen hat. Deswegen sei es wichtig, die anderen lokalen Systeme wie Twint in der Schweiz oder Swish in Schweden an Wero anzubinden.

Wie der Start gelingen kann und warum Rabatte nicht unbedingt helfen, erklärt Jochen Siegert im Podcast

Im FinanceFWD-Podcast spricht Siegert über …

… seinen Abschied von der Deutschen Bank
… das neue Bezahlverfahren Wero
… die Rolle des Digitalen Euro bei dem Projekt
… die Nachteile von Rabatten beim Wachstum

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