Das Unitplus-Gründerteam: Fabian Mohr, Kerstin Schneider und Sebastien Segue (Bild: Unitplus)

Bezahlen mit Festgeld: Unitplus legt nächstes Sparprodukt auf

Exklusiv: Bereits mehrfach experimentierte das Berliner Fintech Unitplus mit Bezahlprodukten auf ETF-Basis – erfolgreich. Nun will das Unternehmen auch vom steigenden Interesse nach Festgeldanlagen profitieren.

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland war zuletzt rückläufig: Etwa 12,3 Millionen Menschen hatten im Durchschnitt des vergangenen Jahres Aktien, Aktienfonds oder börsengehandelte Indexfonds (ETFs) in ihren Depots liegen – eine halbe Million weniger als im Vorjahr, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) errechnet hat.

Zwei andere Produkte waren dagegen umso beliebter: Tages- und Festgeldkonten. Hier gab es erstmals nach vielen Jahren wieder ordentliche Zinsen. 16,9 Millionen Sparer nutzten entsprechende Angebote, nicht wenige dürften ihre Einlagen gezielt umgeparkt haben. Kursschwankungen an den Börsen lassen sich so schließlich vermeiden.

Davon hofft nun abermals das Berliner Fintech Unitplus zu profitieren. Als Reaktion auf das gestiegene Zinsniveau startet die Firma am Dienstag ihr Anlageprodukt „Festplus“, eine Festgeld-Alternative basierend auf einem ETF. Kundinnen und Kunden legen ihr Geld dabei befristet auf maximal drei Jahre in einen Mix aus Unternehmensanleihen an. Vom Fintech erhalten sie dafür Zinsen in Höhe von 3,65 Prozent abzüglich Gebühren. Zum Vergleich: Banken bieten laut dem Onlineportal tagesgeldvergleich.net durchschnittlich 2,89 Prozent an – bei gleicher Laufzeit.

Höhere Flexibilität als Bank-Festgeld

Aus Sicht von Unitplus-Gründer Fabian Mohr liegen die Vorteile des Angebots vor allem in der Flexibilität. „Während man beim klassischen Festgeld nicht mehr an sein Geld kommt, kann man Festplus jederzeit auch vor Laufzeitende an der Börse  verkaufen“, sagt Mohr. Dazu seien Einlagen auch jenseits von 100.000 Euro abgesichert, denn: Dadurch, dass man formal in ein Wertpapier investiert, verbucht die Partner-Bank von Unitplus das angelegte Geld als Sondervermögen – und das ist im Falle einer Insolvenz in vollem Umfang geschützt. Für das Angebot kooperiert das Fintech mit dem Vermögensverwalter DWS.

Unitplus entwickelt sich damit immer mehr zur „One-Stop-Lösung für kurz- und langfristige Bezahl- und Sparprodukte“, wie es Mohr ausdrückt. Vergangenes Jahr hatte das Fintech bereits ein auf Indexfonds beruhendes Tagesgeldkonto gestartet und damit Nachahmer auf den Plan gerufen. Ursprünglich gestartet war Unitplus 2021 mit einem Online-Depot und dazugehöriger Debit-Karte, die zum Bezahlen im Alltag genutzt werden kann. Dies soll nun auch mit dem Festgeld möglich sein.