So viel Trinkgeld geben die Deutschen
Wie spendabel sind deutsche Bürgerinnen und Bürger beim Trinkgeld? Und wo geben sie besonders viel oder wenig? Das hat eine neue Online-Umfrage des Zahlungsdienstleisters Sumup untersucht. Doch die Ergebnisse dürften sich durch zunehmende Kartenzahlungen verändern.
Um wenig wird in Deutschland so gestritten wie das Trinkgeld. Während es in manchen Ländern feste Regeln gibt, variiert die Höhe hierzulande stark – sie ist häufig von der erbrachten Dienstleistung abhängig oder vom eigenen Ermessen. Eine neue Studie gibt nun Einblicke in die Gewohnheiten beim Trinkgeld.
Die Erhebung basiert auf einer repräsentativen Online-Umfrage unter insgesamt 1.000 Verbrauchern, die der Zahlungsdienstleister Sumup gemeinsam mit Mastercard im August durchgeführt hat. Die Anbieter wollten unter anderem wissen: Wie spendabel sind die Deutschen beim Trinkgeld? Und wo geben sie besonders viel oder wenig?
Kaum Trinkgeld an Imbissen
Das Ergebnis: Restaurants und Cafés sind die Orte, an denen am häufigsten und großzügigsten gegeben wird. So gaben etwas mehr als ein Drittel der Befragten (37 Prozent) an, zwischen zehn und 20 Prozent des Rechnungsbetrags oben draufzulegen. Ein weiteres Drittel (35 Prozent) gibt weniger als zehn Prozent, acht Prozent runden zumindest auf.
In anderen Bereichen wie Imbissen oder Fast-Food-Restaurants verzichten viele Menschen hingegen oft ganz auf ein Trinkgeld. 49 Prozent gaben hier an, gar nichts zu geben. Anders sieht es bei Friseuren und Kosmetikerinnen aus, klassischen Dienstleistungsberufen also: Sie erhalten laut 26 Prozent der Befragten immerhin zwischen zehn und 20 Prozent des Rechnungsbetrags als Trinkgeld. Der größte Anteil (38 Prozent) gibt jedoch weniger als zehn Prozent, während acht Prozent nie Trinkgeld geben. Insgesamt zeigt sich, dass in dieser Branche ein vergleichsweise regelmäßiges Trinkgeldverhalten herrscht.
Doch das Trinkgeldverhalten dürfte sich in Zukunft verändern. So erhält man mittlerweile oft auf den Displays der Kartenterminals Trinkgeld-Vorschläge (etwa fünf, zehn oder 15 Prozent). Die Praxis – auch Nudging genannt – steht schon länger in der Kritik. Häufig liege schon der niedrigste vorgeschlagene Wert über dem, was Kundinnen und Kunden normalerweise an Trinkgeld geben würden. Ein Viertel der befragten Händler gibt heute schon an, dass die Gäste bei einer Kartenzahlung mehr Trinkgeld geben.