Das Gründerteam Inas Nureldin, Michael Schweikart und Jakob Berndt (von links; Bild: PR).

Grüne Neobank Tomorrow plant neues Crowdinvestment in Millionenhöhe

Exklusiv: Die Hamburger Neobank Tomorrow hat mittlerweile elf Millionen Euro von Kleinanlegerinnen und Kleinanlegern eingeworben. In einem schwierigen Fintech-Markt peilt das grüne Fintech nun eine neue Crowd-Finanzierung an – wieder soll ein einstelliger Millionen-Betrag zusammenkommen.

Zum dritten Mal wendet sich der Banking-Anbieter Tomorrow an seine eigene Community: Ab dem 15. November will es einen einstelligen Millionenbetrag von Kleinanlegern einsammeln. Das teilte das Unternehmen gegenüber Finance Forward mit. In der Vergangenheit erhielt Tomorrow bereits insgesamt elf Millionen Euro von der Crowd, das Geld kam innerhalb von wenigen Stunden zusammen.

Parallel zu dem neuen Crowdinvestment haben sich professionelle Geldgeber in diesem Jahr mit fünf Millionen Euro in Form eines Wandeldarlehens beteiligt, heißt es vom Unternehmen. Darunter Szeneköpfe Fabian und Ferry Heilemann mit ihrem neuen Fonds Aenu und der Trivago-Gründer Rolf Schrömgens. Die Crowd soll nun zu einer Firmenbewertung von 90 Millionen Euro (pre-money) investieren, heißt es. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei 70 Millionen Euro.

Die Gründer verweisen daraufhin, dass Tomorrow gerade mit gestiegenen Erträgen punkten könne. „Wir haben schon früh die Weichen gestellt, dass wir auch Geld verdienen“, sagt Gründer Jakob Berndt. Der Banking-Anbieter, der mit der Solaris als Partner arbeitet, hat sein kostenloses Konto eingestampft – auch für Bestandskunden. „Auf das Jahr hochgerechnet bringt uns eine Kunde im Durchschnitt mehr als 100 Euro“, sagt Gründer Michael Schweikart. Im vergangenen Jahr kam das Unternehmen allerdings erst auf Erträge von 1,61 Millionen Euro, bei einem Fehlbetrag von rund 14,4 Millionen. 120.000 Nutzerinnen und Nutzer zählt Tomorrow bislang.

Stimmungstest für die Crowd

Die Investmentunterlagen für die Crowdkampagne veröffentlicht das Unternehmen zur Ankündigung noch nicht. Erst dann lassen sich die Geschäftszahlen mit den vergangenen Jahren vergleichen. Das Fünf-Millionen-Investment deutet allerdings darauf hin, dass sich die Euphorie etwas gelegt hat und der Markt schwieriger geworden ist. Noch vor rund einem Jahr schloss Tomorrow mit insgesamt 14 Millionen Euro ein deutlich größeres Funding ab. Der Crowdanteil dürfte nun weiter steigen. Ein Mitglied der Community soll nun auch in den Beirat einziehen, kündigt das Unternehmen an. Das neue Funding wird nun ein Test, wie sehr die Community noch an den Hamburger Anbieter glaubt.

Die Tomorrow-Geschäftszahlen analysierten die Kollegen von Finanz-Szene im vergangenen Jahr.