Teylor-Gründer Patrick Stäuble (Bild: PR).

Kreditstartup Teylor erhält 275 Millionen Euro

Exklusiv: Ein Hidden Champion aus der Schweiz meldet sich mit einem neuen Deal zurück – das Fintech Teylor gewinnt Barclays und weitere Investoren, um Kredite an kleine und mittlere Unternehmen zu vergeben. Was steckt hinter dem Deal?

Nach einer kleineren Finanzierungsrunde im vergangenen Jahr wurde es erst einmal ruhig um das Schweizer Fintech Teylor, das über seine Plattform Kredite an kleine und mittlere Unternehmen vermittelt. Ein neuer Deal dürfte jetzt das Wachstum massiv beschleunigen: Barclays, M&G Investments und weitere Geldgeber stellen 275 Millionen Euro bereit, um neue Kredite zu vergeben, wie das Unternehmen bekannt gibt. Ein Vertrauensbeweis für Gründer Patrick Stäuble – in einem schwierigen Marktumfeld.

Seit dem vergangenen Jahr hat das Fintech sein Angebot ausgebaut: Abgesehen von Geschäftskrediten bietet es mittlerweile auch Darlehen für Immobilien oder Factoring an. Im vergangenen Jahr fokussierte sich Teylor noch auf Darlehenssummen zwischen 100.000 und einer Million Euro. Es kann nun auch Kredite im mehrstelligen Millionenbereich bereitstellen. Für traditionelle Banken ist es immer noch schwierig, die Kredite in dieser Größenordnungen zu prüfen. Aus diesem Grund vertreibt Teylor seine Plattform als weiteren Geschäftszweig auch an andere Finanzunternehmen.

Nächste Finanzierungsrunde geplant

Gestartet war Gründer Patrick Stäuble mit einem anderen Modell, damals vermittelte die Firma über die Solaris ihre Kredite. Schon seit dem vergangenen Jahr arbeitet Teylor mit einem eigenen Kreditfonds in Luxemburg, der schon 2022 knapp unter 100 Millionen Euro schwer war. Im vergangenen Jahr konnte Teylor so 175 Millionen Euro an Krediten vergeben, heißt es. Mit Barclays hat das Unternehmen einen namhaften Finanzierungspartner gefunden, mit dem eine „Partnerschaft durchaus langfristig angelegt ist“, teilt der Gründer mit. Ob sich die Bank auch beteiligt, ist noch nicht bekannt. Das Fintech befindet sich zurzeit im Fundraising. Im vergangenen Jahr hatte es 6,5 Millionen Franken eingesammelt, unter anderem von Ilavska Vuillermoz, dem Schweizer Vermögensverwalter Weisshorn Asset und ehemalige Banker wie Didier Denat von der Credit Suisse.

Im Konkurrenzkampf mit Creditshelf ist die News ein zusätzlicher Erfolg für Teylor. Die Frankfurter hatten zuletzt mit Goldman Sachs über eine Kreditlinie verhandelt, die allerdings auf der Kippe steht, wie Finanz-Szene berichtete. Teylor hat den Wettbewerber zudem überholt, Creditshelf vermittelte im vergangenen Jahr nur 114 Millionen Euro an Krediten.