Taxfix übernimmt Steuerbot
Die Berliner Steuer-App Taxfix kauft den Konkurrenten Steuerbot, der seit 2018 zur Haufe-Gruppe gehörte. Der Marktführer Taxfix erweitert damit sein Angebot um einen Chatbot, das Produkt bleibt erhalten.
Das Stuttgarter Startup wird von der milliardenschweren Steuer-App Taxfix gekauft, wie das Unternehmen mitteilt. Für das kleine Team um die Steuerbot-Gründer Jochen Schöllig und Marc Neumann ist es bereits der zweite Exit. 2018 verkauften sie ihre Firma bereits ein Jahr nach Gründung an die Haufe-Gruppe, die das Steuerprogramm Smartsteuer betreibt. Nun wechselt der Anbieter wieder seinen Besitzer und wird unter der Führung der beiden Gründer bei Taxfix integriert. Zur gezahlten Summe machen die Unternehmen keine Angaben.
Das Team von 18 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Produkt und die Marke „Steuerbot“ sollen fortbestehen. Wie per Chat-Messenger kann man über die App seine Steuererklärung erledigen. Wer mehr Hilfe benötigt, soll diese bei Taxfix erhalten. Das Angebot ist breiter, im vergangenen Jahr startete etwa ein Angebot für Rentner, auch Steuerberater werden vermittelt. So sollen Steuerbot und Taxfix weiterhin komplementär funktionieren. Steuerbot ist dabei auch günstiger als Taxfix: Die Erklärung kostet maximal knapp 30 Euro, bei dem großen Konkurrenten sind es fast 40 Euro.
Zur Größe der Unternehmen gibt es keine Angaben. Laut Bundesanzeiger lag der Taxfix-Umsatz 2021 noch bei 21 Millionen Euro. Doch im vergangenen Jahr prognostizierte das Startup – zu der Zeit der Berichtserstellung – ein Wachstum von 100 bis 150 Prozent. Nach eigenen Angaben kommt die Steuer-App auf fünf Millionen Downloads – eine Kundenzahl nennt sie nicht. Vor rund einem Jahr erzielt das Berliner Startup eine Finanzierungsrunde über 220 Millionen Dollar, der Firmenwert stieg auf mehr als eine Milliarde Dollar.