„Wir sind bereit für einen Börsengang“ – Sumup-Gründer Marc-Alexander Christ im FinanceFWD-Podcast
Sumup ist mit einer Milliarde Euro Umsatz das größte deutschstämmige Fintech und hat sich über die vergangenen zwölf Jahre fest im Zahlungsmarkt etabliert. Zuletzt baute das Startup aber auch abseits des Payment-Angebots sein Geschäft aus – mit einer Banking-App. Welche Strategie das Unternehmen damit verfolgt und wie es um einen möglichen Börsengang steht, darüber spricht Gründer Marc-Alexander Christ im Podcast.
„Es war an der Zeit, profitabler zu wirtschaften“, sagt Sumup-Gründer Marc-Alexander Christ über den Stimmungswandel im Fintech-Markt. 2022 war Sumup bereits zehn Jahre am Markt, hatte sich als Zahlungsplattform etabliert und ein starkes Wachstum gezeigt. Die Abkehr vom Wachstum um jeden Preis hin zu Profitabilität sei dem Fintech damals also gelegen gekommen. „Irgendwann muss man auch mal schwarze Zahlen schreiben“, sagt der Gründer im FinanceFWD-Podcast.
Im Ergebnis erzielte das Fintech zuletzt eine Milliarde Euro Umsatz, und einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von rund 100 Millionen Euro. Ein kleiner aber wachsender Anteil kommt dabei aus Umsätzen abseits des Zahlungsverkehrs, etwa über ein Konto-Angebot für Geschäftskunden oder erweiterte Software-Lösungen für Händler. Dahinter steckt die Strategie, weitere Teile der Wertschöpfungskette abzudecken. „Es ist wichtig, dass wir den Kunden gesamthaft monetarisieren“, so Christ. Dafür hat Sumup über die vergangenen Jahre gerade im Software-Bereich massiv zugekauft, etwa die Firmen Tiller Systems, Fivestars Loyalty und Goodtill.
Daneben startete das Startup vor zwei Jahren auch eine Banking-App für Endkunden. Viel Buzz erzeugte das Angebot damals nicht. Jetzt will das Fintech das Angebot um Loyalty-Features erweitern. Es erinnert an das Modell des US-Konkurrenten CashApp. Kunden können dann beispielsweise Angebote in ihrer Nachbarschaft entdecken oder Punkte und Belohnungen durch ihre Käufe sammeln. Das breite Händlernetzwerk sieht Christ dabei als wichtigen Wettbewerbsvorteil für Sumup. Wie groß das neue Geschäft einmal werden kann, will er im Gespräch noch nicht abschätzen.
Keine Eile für Börsengang
Vor wenigen Wochen brachte sich Klarna für einen Börsengang im nächsten Jahr in Stellung. Nach Jahren ohne Fintech-IPOs in Europa könnte es den Markt wiederbeleben. Auch Sumup wird schon länger als vielversprechender Börsenkandidat gehandelt und könnte laut einer Auswertung der Investmentbank Drake Star Ende 2025 aufs Parkett gehen.
Kurzfristig werde ein IPO nicht in Betracht gezogen, hieß es zuletzt seitens des Unternehmens. Aber: „Als Firma sind wir IPO-ready“, sagt Christ im Podcast. Alle Prozesse seien vorbereitet, um jederzeit einen Börsengang durchführen zu können. Man schaue sich aber laufend die Märkte an, um das öffentliche Listing abzuwägen. „Der Marktrend ist positiv“, sagt Christ. „Es wird besser, aber man kommt von einer relativ niedrigen Basis.“
Der Wert des Unternehmens wird aktuell von Wagniskapitalgebern auf rund acht Milliarden Euro taxiert. Wie viel wäre die Firma an der Börse wert? Dazu äußert sich Christ zurückhaltend. „Das überlasse ich ganz den Investoren.“ Der kanadische Payment-Konkurrent Lightspeed wies zuletzt vergleichbare Umsatzzahlen auf, wird an der Börse allerdings nur mit rund zwei Milliarden Euro bewertet. Wenn sich die Stimmung am Markt allerdings drehe, so glaubt Christ, könne ein solches Geschäftsmodell auch anders – also deutlich höher – bewertet werden.
Warum Sumup nicht in Fankfurt an die Börse gehen wird, was der Gründer von Tap-2-Pay hält und wie das Kreditgeschäft des Fintechs läuft, darüber hat Christ im Podcast gesprochen.
Im FinanceFWD-Podcast spricht Christ über …
… den möglichen Börsengang von Sumup
… die Stimmung im Fintech-Markt
… die Banking-App von Sumup
… das Kreditgeschäft von Sumup
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