Investor hat Smava abgewertet
Exklusiv: Die Berliner Kreditplattform Smava sammelte kürzlich insgesamt 57 Millionen Euro von Geldgebern ein. Doch der börsennotierte Investor Draper Esprit korrigierte den Firmenwert im Frühjahr nach unten.
Der britische Startup-Finanzierer Draper Esprit hat den Wert seiner Beteiligung an Smava stark runtergeschraubt, wie aus einem Finanzbericht hervorgeht. Im September 2019 lag der Wert des Anteils noch bei 28,7 Millionen Pfund (31,7 Millionen Euro). Ein halbes Jahr später waren es nur 16,7 Millionen Pfund (18,5 Millionen Euro).
Das kann unterschiedliche Gründe haben. Zum Beispiel, dass sich eine Vergleichsgruppe von Unternehmen nicht gut entwickelt. Es seien Bilanzierungs-Standards, denen sie folgen, sagte der Finanzchef Benjamin Wilkinson im Gespräch. Auf das konkrete Beispiel wollte er nicht eingehen.
Draper Esprit ist über den deutschen Wagniskapitalgeber Earlybird an Smava beteiligt. Das deutsche Kredit-Startup gehört zu den Kernbeteiligungen des Fonds. Da sich die meisten anderen Kernbeteiligungen gut entwickelten, kann der Grund für die Korrektur kann nicht nur die Corona-Pandemie gewesen sein. Die Bewertung muss nicht mit der Finanzierungsrunde Anfang des Jahres korrespondieren. Zu der Zeit erhielt Smava 22 Millionen Euro und stockte die Finanzierung etwas später noch einmal mit einem Kredit zu einer Gesamtsumme von 57 Millionen Euro auf. Trotzdem ist es ein schlechtes Zeichen, dass ein Geldgeber Smava abwertet.
Smava visiert einen Börsengang an, verschaffte sich nun über eine Finanzierungsrunde Zeit. Zur gleichen Zeit entließ das Unternehmen auch etwa 70 Mitarbeiter. Vom Unternehmen heißt es, das Geschäft entwickele sich gut. Gerade hat Smava eine Partnerschaft mit der Deutschen Bank verkündet. Mit 25 Unternehmen arbeitet das Smava zusammen.