„Tesla wird gerade hoch- und runtergehandelt“ – Smartbroker-Chef Thomas Soltau im FFWD-Podcast
Thomas Soltau, Chef des Neobrokers Smartbroker, setzte große Hoffnungen auf das geplante Altersvorsorgedepot der Bundesregierung. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition ist seine Euphorie aber vorerst verflogen. Derweil profitiert Smartbroker vom gestiegenen Interesse an US-Aktien nach der Wahl von Donald Trump. Nach schwierigen Monaten sieht sich das Unternehmen zudem wieder auf Kurs zu Wettbewerbern wie Trade Republic. Dazu sollen auch neue Produkten und eine Marketingoffensive beitragen. Über die Details spricht Soltau im Podcast.
Für Thomas Soltau wird das Jahr aller Voraussicht nach mit einer Enttäuschung enden. Monatelang hat der Chef des Neobrokers Smartbroker öffentlich für das geplante Altersvorsorgedepot der Bundesregierung getrommelt – auf Linkedin, bei Veranstaltungen und in Podcasts. Von einem „Gamechanger für Deutschland“ sprach Soltau dann, von einer „Revolution“ für die seit Jahrzehnten stagnierende Aktionärskultur. Auch sein Unternehmen hoffte von dem staatlich geförderten Anlageprodukt zu profitieren. Die Vorbereitungen liefen im Hintergrund. Der Start war für 2026 geplant.
US-Wahl belebt Smartbroker-Geschäft
Ein Trost für das kurzfristige Geschäft von Smartbroker sind indes die Folgen der US-Wahl. Nach dem Sieg von Donald Trump erreichten die US-Börsen wiederholt neue Rekordstände. Das bekommt auch Smartbroker zu spüren, auf der Plattform seien neben Indexfonds vor allem Aktien aus den USA gefragt. „Tesla wird gerade hoch- und runtergehandelt“, sagt Soltau.
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Der 37-Jährige sieht darin einen Beleg, dass Anlegerinnen und Anleger trotz aller Kritik an Donald Trump gute Jahre für die US-Wirtschaft erwarten. Dazu trage auch der Plan von Trump-Unterstützer Elon Musk bei, die Staatsausgaben mit einer eigenen Regierungsabteilung (Departement of Government Efficiency) um ein Drittel kürzen zu wollen. Der Einfluss des Tesla-Chefs könnte sich zudem positiv auf seine Unternehmen auswirken. Den nächsten Schwung im hiesigen Börsenhandel erwartet Soltau im Januar, wenn viele Verbraucher ihre Finanzen sortieren und etwa neue Depots eröffnen.
Probleme mit Kundenbeschwerden
Smartbroker, der zum Finanzportal Wallstreet Online gehört, ist in den vergangenen Jahren gewachsen. 180.000 Kunden nutzen das Angebot, mit rund neun Milliarden Euro verwaltetem Vermögen ist der Anbieter allerdings deutlich kleiner als Wettbewerber wie Trade Republic oder Scalable Capital. Smartbroker bedient vorrangig wohlhabendere Kunden. Zuletzt häuften sich beim Berliner Unternehmen aber die Probleme. Ein Wechsel der Partnerbank verlief nicht reibungslos. In der Folge hatte Smartbroker mit Kundenbeschwerden zu kämpfen.
Davon habe man sich inzwischen erholt, meint Firmenchef Thomas Soltau. Auch aufgrund neuer Produkte, die den Rückstand zu Fintech-Wettbewerbern zumindest verkürzen sollen. Im Sommer veröffentlichte Smartbroker etwa eigene eigene App, dazu startete kürzlich ein mit drei Prozent verzinstes Konto-Angebot. Und: „Wir haben dieses Jahr de facto kein Geld fürs Marketing ausgegeben. Das fängt jetzt erst alles an“, so Soltau weiter.
Wie sich Smartbroker künftig im Markt positionieren will und was er über das Payment-for-Orderflow-Verbot denkt, darüber spricht Firmenchef Thomas Soltau im Podcast mit Finance Forward.
Im FinanceFWD-Podcast spricht Soltau über …
… die Perspektiven für das geplante Altersvorsorgedepot
… die Auswirkungen der US-Wahl auf das Smartbroker-Geschäft
… den Wettbewerb mit Trade Republic
… das drohende Payment-for-Orderflow-Verbot
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