Die nächste Fintech-Wette nach Trade Republic: Sino investiert in Sub Capitals
Exklusiv: Die Sino AG, einer der ersten Geldgeber des Anlage-Startups Trade Republic, beteiligt sich am Münchner Startup Sub Capitals. Per Künstlicher Intelligenz will das Fintech Privatanlegern helfen, ihr Investment-Portfolio zu automatisieren.
Bekannt ist die Sino AG in der Fintech-Welt für ihr Investment in die gehypten Trading-App Trade Republic, die mit 5,3 Milliarden Dollar bewertet wird. Das Unternehmen, ein börsennotierter Broker für professionelle Händler, stieg früh ein, half beim Aufbau von Trade Republic und hat mit der Wette einen guten Riecher bewiesen.
Den Erfolg versucht es seither zu wiederholen, vor ein paar Monaten investierte es bereits in das soziale Trading-Netzwerk Getquin, jetzt folgt das nächste Fintech-Investment: Über ihre Beteiligungsgesellschaft steigt die Sino AG bei Sub Capitals ein, es handelt sich um eine frühphasige Finanzierungsrunde, in Form eines Wandeldarlehens – es fließt ein sechsstelliger Betrag. Die drei Gründer Franz Liebermann, Marc Schmid und Marius Siegert haben das Startup bereits 2017 gegründet, bislang war es eigenfinanziert.
Ein großes Vorhaben, an dem sich schon einige versucht haben
Ihre Geschäftsidee: Mithilfe einer eigenen Künstlichen Intelligenz (KI) will Sub Capitals das gesamte Portfoliomanagement von Privatanlegern übernehmen, dafür baut es zurzeit eine eigene App. „Wir wollen Privatanlegern ermöglichen, mit denselben Technologien wie die großen Marktteilnehmer, also zum Beispiel Hedgefonds oder Family-Offices, erfolgreich an den Finanzmärkten zu investieren“, lässt sich CEO Siegert in einer Mitteilung zitieren. An diesem großen Vorhaben haben sich schon einige Fintechs versucht – bislang ohne großen Erfolg.
Die Münchner Firma will die Analyse und den Kauf der KI überlassen. „Wir nennen es Neo-Investing“, schreiben sie selbstbewusst auf LinkedIn. Das Kapital soll nun den Produktlaunch mit einem „bekannten Banking-as-a-Service Partner“ finanzieren, die Sino AG unterstütze zusätzlich mit ihrem Netzwerk, heißt es in einer Mitteilung. Ein Gespräch mit der Geschäftsführung von Trade Republic, der Sino-Chef Ingo Hillen bis vor wenigen Monaten selbst noch angehörte, dürfte dabei mindestens drin sein.