Silvr-CEO Nima Karimi übernimmt von Uplift1 von Ariyan Seyed Nassir (rechts, Bild: PR)

Finanzierungs-Startup Silvr übernimmt deutschen Konkurrenten Uplift1

Exklusiv: Der deutsche Anbieter für umsatzbasierte Finanzierungen Uplift1 schafft den Exit: Silvr kauft das Unternehmen und eröffnet gleichzeitig ein Büro in Berlin.

Bis zu einer halben Million Euro verleiht Uplift1 an junge Firmen, sie zahlen es aus ihren Umsätzen zurück. Hinter dem Revenue-Based Financing-Anbieter stehen die beiden Szene-Köpfe Marco Vietor und Paul Crusius, die Audibene-Gründer stellten das Geld. Jetzt übernimmt Silvr das Unternehmen. Details, etwa einen Kaufpreis, nennt das französische Unternehmen nicht.

Silvr hat im vergangenen Jahr eine Finanzierungsrunde in Höhe von rund 18 Millionen Euro abgeschlossen, dazu bekam es eine Kreditlinie in Höhe von 112 Millionen Euro. Jetzt will es nach Deutschland expandieren, in Berlin sitzen sieben Mitarbeiter (Finance Forward berichtete). In Europa hat es eigenen Angaben zufolge Wachstumsunternehmen mit 100 Millionen Euro finanziert.

Revenue-Based Financing ist eine Finanzierungsform, bei der die Kreditgeber für eine bestimmte Zeit einen Teil der Umsätze erhalten, bis zu einem bestimmten Wert. Die entsprechenden Startups müssen nicht profitabel arbeiten, allerdings ist es wichtig, dass sie bereits Umsätze verzeichnen. Der Vorteil der Kreditvergabe: Gründerinnen und Gründer müssen keine Unternehmensanteile an die Wagniskapitalgeber abgeben. Einen normalen Bankkredit würden viele der jungen Firmen nicht erhalten.

WHU-Absolvent Ariyan Seyed Nassir hatte Uplift1 2019 gegründet, laut Linkedin und Pitchbook hat das Unternehmen lediglich drei Mitarbeiter. Die großen Vorbilder für das Geschäftsmodell sind Pipe oder Clearco aus den USA. Zu den Konkurrenten in Europa gehören beispielsweise Re:cap, Vitt oder Pulse, auch nordamerikanische Anbieter wie Capchase und Riverside sind bereits nach Deutschland gekommen, wie Finance Forward berichtete.

Es ist ein umkämpfter Markt. Die Übernahme von Uplift1 durch Silvr dürfte nicht die einzige Konsolidierung in diesem Segment bleiben. Remagine ging im vergangenen Jahr bereits pleite.