„Save now, buy later“-Trend: Neuer Anbieter Savestrike startet in Deutschland
Ein neues Zahlungsmodell soll den Fintech-Markt erobern – „Save now, buy later“ ist ein Gegenentwurf zum Raten- und Rechnungskauf bei Klarna und Co. Dabei geht es um Sparpläne, Rabatte und bewussteren Konsum. Mit Savestrike startet nun eine deutsche Fintech-App.
Nach viel Kritik an „Buy now, pay later“-Zahlungen formiert sich eine Sparbewegung. Zu den ersten deutschen Playern zählt das Berliner Fintech-Startup Savestrike, das nun mit einer eigenen App in die Testphase startet. Schon bald soll der offizielle Launch folgen. Das Konzept funktioniert so, dass die Nutzerinnen und Nutzer für ein Wunschprodukt sparen – mit monatlichen Zahlungen. Im Gegenzug erhalten sie Rabatte und Cashback-Deals. Für die Händler ist das Modell ebenfalls attraktiv: Bei teuren Produkten wollen sie auf diese Weise die Kundenbindung stärken und das Ausfallrisiko reduzieren.
Bei Savestrike lässt sich Geld etwa für Möbel, Kleidung oder Sportgeräte zurücklegen. Konkret funktioniert das per App oder Browser-Erweiterung, mit deren Hilfe man jedes online verfügbare Produkt in seine Sparziele aufnehmen und dafür sparen kann. Bei den mehr als 100 Handelspartnern von Savestrike erhalten die Kundinnen und Kunden zwischen einem und 15 Prozent Cashback. Zu den Partnern zählen bekannte Marken wie der Brillenshop Fielmann, die Modemarke Gant oder der Staubsaugerhersteller Dyson. Eine direkte Integration im Partner-Checkout – wie bei US-Vorbildern – gibt es noch nicht. Stattdessen erhalten Savestrike-Kundinnen und -Kunden eine virtuelle Mastercard, die beim Einkauf den Cashback-Deal freischaltet.
Im Hintergrund arbeitet Savestrike mit bekannten Finanzdienstleistern zusammen. Die virtuelle Karte sowie das digitale Wallet beziehen sie über den Banking-as-a-Service-Anbieter Swan, Konto-Einzahlungen laufen über den Open-Banking-Anbieter Yapily.
Sparen passt zum Zeitgeist
Hinter Savestrike stehen die Gründer – Konrad Krappen, Jan Wedemeyer und Anton Engelhard – die das Startup aus dem Studium heraus gegründet haben. Laut eigenen Angaben konnten sie bereits eine siebenstellige Finanzierungsrunde einsammeln und ihre App damit innerhalb eines Jahres entwickeln.
Dabei hofft das Gründer-Trio auf einen neuen Spartrend. Hohe Zinsen, Inflation und eine drohende Rezession könnten digitalen Sparprodukten einen Schub geben. Dabei wird es auf ein großes Händler-Netzwerk und attraktive Spar-Features ankommen. Denkbar wären da zum Beispiel Tagesgeldzinsen auf die eingezahlten Sparsummen – ein Angebot, das zuletzt von vielen Fintechs eingeführt wurde, um Neukunden zu gewinnen.