US-Unicorn Pandadoc kauft Berliner Fintech Denario
Das Dokumenten-Startup Pandadoc übernimmt Team und Technologie des deutschen Payment-Anbieters Denario. Damit will der Milliarden-Konzern aus San Francisco sein Zahlungsprodukt ausbauen.
Seit zwei Jahren arbeitet der ehemalige Deutschland-Chef von Qonto, Philipp Pohlmann, an dem Payment-Startup Denario. Kleine und mittlere Unternehmen sollen damit ihre ausstehenden Rechnungen managen können. Eine Kanzlei könnte beispielsweise für eine Zahlungsaufforderung einen Link verschicken, der verschiedene Zahlungsmethoden enthält. Die Forderungen lassen sich mit der Software von Denario organisieren. Der Wagniskapitalgeber 468 Capital und der Unternehmer Mato Perić finanzierten die Aufbauphase von Denario.
Nun schlägt Pandadoc, ein Docusign-Konkurrent, zu und kauft das Team mit rund einem Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die erste Technologie des Fintechs. Künftig wolle Pandadoc mithilfe von Denario sein eigenes Payment-Produkt ausbauen, so Pohlmann. Die Zahlungsoption sei dann in die Dokumenterstellung integriert.
Zum Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart. Teilweise dürften die Denario-Anteilseigner künftig an Pandadoc beteiligt sein. Während des Corona-Booms hatte das Unternehmen ein Funding zu einer Milliarden-Bewertung abgeschlossen.
Der frühe Exit deutet zumindest darauf hin, dass sich Gründer und Investoren zum Start vermutlich einen anderen Ausgang vorgestellt hatten. Das Funding-Klima für Fintechs hat sich zuletzt massiv verschlechtert. Der Verkauf in die USA zeigt aber auch, dass genügend Substanz da war, um von einem Tech-Player übernommen zu werden.