N26 auf Sparkurs – Neobank sucht Untermieter und verkleinert Recruiting-Team
Exklusiv: Die Berliner Neobank N26 hat erst kürzlich ihr neues Büro in der Nähe vom Berliner Alexanderplatz bezogen. Nun soll es bereits Untermieter für einen Teil der Fläche suchen. Auch sonst stehen die Zeichen auf Sparen: Das Recruiting wird zurückgefahren, 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Personalteam müssen gehen.
Die Pläne hatte N26 noch zu besseren Zeiten geschmiedet. Im Frühjahr bezog die größte deutsche Neobank ihre neue Zentrale direkt hinter dem Einkaufszentrum Alexa – auf 17.300 Quadratmetern im neuen Gebäudekomplex VoltAir. An der Hauswand prangt ein großes Logo des Berliner Unternehmens – ein Statement.
Doch nun braucht das Fintech offenbar weniger Raum als geplant. Wie in vielen Startups kommt ein Teil der Belegschaft seltener ins Büro – die Folge: N26 soll nach Informationen von Finance Forward Untermieter suchen.
Homeoffice gewinnt an Bedeutung
Eine Sprecherin teilt mit, N26 habe schon vor einiger Zeit auf ein „Remote-first“-Arbeitsmodell umgestellt, „um unseren Mitarbeitenden mehr Flexibilität hinsichtlich ihres Arbeits- und Lebensmittelpunktes zu geben“. Auch wenn der Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig ins Büro kommen würde, werde das Angebot des Homeoffices auch genutzt. „Daher prüfen wir derzeit die Möglichkeit, einen Teil unserer Bürofläche unterzuvermieten.“
Ein weiterer Grund dürfte sein, dass das Team in den vergangenen Monaten nicht weiter gewachsen ist. Im Frühjahr gab es Entlassungen. Das Unternehmen kündigte 70 Personen, was rund vier Prozent der Belegschaft entspricht.
Recruiting wird zurückgefahren
Nun gibt es weitere Kündigungen: Rund 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den „Bereichen Recruiting und Arbeitsplatzmanagement“ müssen gehen, wie das Unternehmen bestätigt. „Diese Entscheidung spiegelt den momentan geringeren Einstellungsbedarf und einen Trend zu mehr Remote-Arbeit wider, den wir auch in unserer zukünftigen Personalplanung berücksichtigen werden“, teilt N26 mit. Die Entlassungen sind also auch ein Zeichen, dass das Unternehmen beim Recruiting auf die Bremse tritt. Rund 1.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei dem Fintech beschäftigt.
Einen Einstellungsstopp gebe es dagegen nicht, betont die Bank: „Zwar haben wir die Zahl unserer ausgeschriebenen Stellen in den vergangenen Monaten reduziert, werden jedoch weiterhin wichtige Positionen besetzen, die uns helfen, unsere strategischen Prioritäten zu erreichen.“ 17 Stellen sind zurzeit noch ausgeschrieben. Die Maßnahmen zeigen, dass das Unternehmen weiter die Kosten im Blick hat. Im kommenden Jahr will N26 schwarze Zahlen schreiben.