N26-Manager Oliver Schreiber wechselt zu Revolut
Exklusiv: Inmitten der Probleme mit der Bafin verliert die Berliner Neobank N26 ihren Head of Treasury & Investment. Oliver Schreiber geht zum ärgsten Konkurrenten in Europa: Revolut.
Während der Börsengang immer näher rückt, bekommt N26 eine Sache nicht in den Griff: Im Management der Berliner Smartphone-Bank herrscht viel Bewegung. Zu viel. Gerade erst hat sich Deutschland-Chef Georg Hauer verabschiedet. Jetzt wechselt Oliver Schreiber, der Head of Risk & Treasury der Banktochter von N26, ausgerechnet zu Revolut.
Schreiber wird Finanzchef der litauischen Gesellschaften von Revolut, wie „Finance Forward“ am Donnerstag erfuhr und wie der Manager selbst am Abend auch auf Linkedin schrieb. Über die beiden baltischen Töchter agiert Revolut bekanntermaßen im kontinentaleuropäischen Raum.
Für Revolut ist die Verpflichtung ein Coup. Immerhin war Schreiber mehr als fünf Jahre bei N26, also kein Manager auf der Durchreise. Dagegen verliert N26 in turbulenten Zeiten einen seiner erfahrensten Banker. Schließlich arbeitete Schreiber (der übrigens als „Fachberater“ an der ersten Staffel der TV-Serie „Bad Banks“ mitgewirkt hat), bevor er in die Fintech-Branche kam, under anderem fünf Jahre für die HSH Nordbank.
Gerade erst hat die Finanzaufsicht Bafin das Wachstum von N26 auf 50.000 bis 70.000 Neukunden pro Monat beschränkt. Schon länger steht das Unternehmen in der Kritik, seine Geldwäsche-Probleme nicht in den Griff zu bekommen. Erfahrene Banker hat das Fintech also tendenziell wohl eher zu wenige als zu viele. Schreiber hat laut einem internen Organigramm, das Finance Forward vorliegt, direkt an Mitgründer Maximilian Tayenthal berichtet.
Vor wenigen Tagen hat N26 eine Finanzierungsrunde über 900 Millionen eingesammelt. Hier lest ihr, welche fünf Herausforderungen das Banking-Startup nun lösen muss.