Eigentlich wollen Maximilian Tayenthal (links) und Valentin Stalf N26 bald an die Börse bringen (Bild: PR)

Italiens Finanzaufsicht verhängt Neukunden-Verbot gegen N26

Exklusiv: Nach den Wachstumsbeschränkungen der deutschen Finanzaufsicht Bafin kämpft die Berliner Smartphone-Bank N26 nun auch in Italien mit Problemen. Die dortige Finanzaufsicht hat N26 verboten, neue Kunden anzunehmen.

N26 muss auf seinem Wachstumskurs den nächsten heftigen Rückschlag hinnehmen. Laut exklusiven Informationen von Finance Forward und Finanz-Szene verbietet die italienische Finanzaufsicht der Berliner Neobank die Annahme weiterer Neukunden.

Auf einer Support-Seite, auf der sich überprüfen lässt, in welchen Ländern man N26-Kunde werden kann, wurde Italien am Montag bereits unter „Markets closed“ geführt.

Eine Warteliste wird eingeführt

Wer als in Italien ansässiger Kunde ein Konto eröffnen wollte, landet auf einer Warteliste und der Auskunft: „Thanks for your interest and trust in N26. We’re currently improving our experience and need to ask for a bit of patience. Please join our waiting list, and we’ll reach out to you soon to welcome you.“

N26 bestätigte auf Nachfrage die entsprechende Anordnung der italienischen Notenbank. Diese fordere „Verbesserungen bei der Geldwäschebekämpfung für den italienischen Markt. Die Anordnung beinhaltet einen vorübergehenden Stopp für die Aufnahme neuer Kund:innen“, so eine Sprecherin. Die Beanstandungen würden bereits größtenteils im Rahmen des globalen Maßnahmenplans zur Bekämpfung der gestiegenen Finanzkriminalität adressiert. Man arbeite „eng mit der italienischen Regulierungsbehörde zusammen“ und konzentriere sich „vollumfänglich darauf, die Verbesserungen umfassend und fristgerecht umzusetzen“.

Die Neobank hatte zuletzt immer wieder Probleme mit der Finanzaufsicht, auch und gerade in Deutschland, wo die Bafin im vergangenen Herbst ein europaweit gültiges Neukunden-Limit über das Fintech verhängte. Seitdem darf das mit Abstand größte und wertvollste deutsche Finanz-Startup netto nur noch 50.000 neue Kunden pro Monat aufnehmen – eine schwere Bürde bei dem Versuch, die Stellung als führende Neobank in Kerneuropa zu verteidigen und die Angriffe beispielsweise von Revolut, Vivid Money oder Bunq abzuwehren.

Bestehende Kundenverbindungen sind von der Maßnahme der italienischen Finanzaufsicht  ausgenommen. Auf wie viele Kunden N26 in dem südeuropäischen Land genau kommt, wurde nie kommuniziert. Allerdings hieß es zuletzt in Finanzkreisen, dass die Berliner in Italien – ebenso wie in Deutschland, Frankreich und Österreich – der Marktführer unter den Challenger-Bank seien.