Ehemaliger N26-Produktchef heuert bei Moonfare an
Exklusiv: Lorenz Jüngling wechselte von der Challengerbank N26 zu einem amerikanischen Fintech – nun zieht es ihn zurück nach Berlin. Er gehört künftig zur operativen Führungsriege von Moonfare.
Der Mann scheint gut zu sein – so gut, dass ihn schon zwei der heißesten Fintech-Wetten Europas und der USA an Bord holten. Die Rede ist von Lorenz Jüngling, einem 44-jährigen ehemaligen McKinsey-Berater. Bei N26 war Jüngling bis Anfang 2019 Produktchef, anschließend arbeitete er in ähnlicher Rolle für Safecorp in San Francisco. Das Startup entwickelt eine Plattform für Finanzprodukte.
Dahinter steht ein prominentes Team um den Gründer Bill Harris, der CEO von Paypal war. Noch ist das Produkt nicht am Markt. Klar ist: Bei Safecorp hätte Jüngling teilweise mit seinem alten Arbeitgeber N26 um Kunden konkurriert. Die Berliner Smartphone-Bank setzt große Hoffnung auf die Expansion in den USA.
Nun soll sich Jüngling auch operativ um die Gestaltung des Produktes kümmern, er ist zudem für Technologie und Finanzen zuständig. Der neue Manager werde außerdem „bei anstehenden Finanzierungsrunden und der Expansion hilfreich sein“, heißt es vom Startup. Das Fintech bereitet sich gerade darauf vor, in weitere Märkte zu gehen.
Zum Führungsteam gehören neben Jüngling der Mitgründer Steffen Pauls als CEO. Alexander Argyros, zuvor das Gesicht nach außen, zieht sich operativ zurück und wechselt in den Aufsichtsrat und ist dort für wichtige strategische Projekte zuständig. Dies berichtete zuerst Finanz-Szene.de.
Über die Plattform von Moonfare können sich Anleger ab einer Summe von 200.000 Euro an Private-Equity-Deals beteiligen. Die Anlageform kann hohe Renditen einbringen, ist aber für Privatanleger bislang kaum zugänglich. Für das weitere Wachstum hatte Moonfare im Frühjahr bereits 25 Millionen Euro eingesammelt.
Jüngling kam 2016 nach zwölf Jahren bei der Unternehmensberatung McKinsey zu N26, wo er als COO und CPO diente. Anfang 2019 schied er aus und ging zu Safecorp. Er blieb in Berlin wohnen, verbrachte aber die Hälfte der Zeit in den USA. „Die Arbeit in zwei Zeitzonen ist sehr anstrengend und schwierig zu bewältigen“, sagt Jüngling zu Finance Forward. Ein Grund, sich bei Safecorp zurückzuziehen – und bei dem Berliner Fintech einzusteigen.
„Mich reizt an Moonfare die langfristige Vision alternative Anlagemöglichkeiten für Privatanleger zugänglich zu machen“, so der Manager. Nach seiner Aussage könnten in der Zukunft die Einstiegssummen noch weiter sinken – und Moonfare dürfte damit für einen noch breiteren Markt eine Alternative zu traditionellen Anlagen wie Aktien bieten.
Hinweis: Eine Information zur Rolle von Argyros wurde nachträglich korrigiert. Von dem Unternehmen gab es dazu widersprüchliche Informationen. Der Bericht von Finanz-Szene.de, dass sich der Mitgründer operativ zurückzieht, ist laut eigener Pressemitteilung richtig.