Szene-Köpfe gründen Creator-Fintech Moojo – 2 Millionen Dollar eingesammelt
Exklusiv: Nach einem Jahr im Stealth-Mode wagt sich das Berliner Startup Moojo aus der Deckung. Das Fintech will Finanz- und Versicherungsprodukte für Freelancer entwickeln und anbieten. Hinter dem Startup steckt ein erfahrenes Team.
Sie kennen die deutsche Fintech-Szene gut. Utena Treves und Amir Djouadi arbeiteten beim Insurtech-Unicorn Wefox, Christian Engnath war für vier Jahre beim Company Builder Finleap. Die drei lernten sich bei einem Gemeinschaftsprojekt zu Beginn der Corona-Pandemie kennen, das unter dem Projektnamen „Gesund zusammen“ lief. Die Initiative wurde runtergefahren, die Gesellschaft ist mittlerweile liquidiert. Doch die drei blieben in Kontakt – und arbeiten nun seit gut einem Jahr an einem eigenen Startup, das den Namen Moojo trägt.
Es fokussiert sich auf die sogenannte Creator- und Freelancer-Economy, also auf Menschen, die zum Beispiel freiberuflich als Grafikdesigner oder als Influencer tätig sind. „Die Challenge für die Zielgruppe, einen Job zu finden, wird heute bereits adressiert“, sagt Treves. Beispielsweise durch Job-Plattformen. Doch für Probleme, die dann folgen, gebe es noch wenig passende Produkte. Zum Beispiel für die Rechnungsstellung. Moojo will mit seiner App ein einfaches Factoring ermöglichen: Die Freelancer laden ihre gestellte Rechnung hoch – und erhalten den Betrag sofort, mit einem kleinen Abschlag. Genau diese Rechnungsstellung sei normalerweise einer der „stärksten Pain Points“, so Gründer Treves.
Weitere Produkte wie flexible Versicherungen für die Zielgruppe oder eine Übergangsfinanzierung für eine Auszeit sind in Planung. „Unsere Produkte entwickeln wir mit starken Partnern“, sagt Engnath. „Wir sehen uns als Tech-Layer mit einem tiefen, datengetriebenen Kundenverständnis, das beispielsweise hilft die Bonität unserer Kunden besser einzuschätzen.“ Zu den Partnern gehört beispielsweise der Versicherer Hiscox. Vertrieben werden soll Moojo über Unternehmen, die mit vielen Selbstständigen zusammenarbeiten.
Für die Startphase hat das Berliner Finanz-Startup nun insgesamt zwei Millionen Dollar eingesammelt. Zu den Geldgebern gehören btov/Helvetia, MS&AD, Neoteq, APX and Redswan und einige Business Angels. Zeitnah soll nun der Launch folgen.