
„Komplett enteignet“ – Aufstand bei der Fintech-Macht FNZ
Die vom umstrittenen Wall-Street-Superstar Blythe Masters angeführte FNZ-Gruppe hat eine 20-Milliarden-Dollar-Bewertung und expandiert auch in Deutschland rasant. Nun eskaliert ein Konflikt mit den Angestellten. Sie sehen sich von den eigenen Investoren hintergangen.
Blythe Masters (56) war einst eine der mächtigsten Frauen der Wall Street – und eine der umstrittensten. Die frühere Finanzchefin der Investmentbank J.P. Morgan entwickelte jene hochkomplexen Finanzinstrumente namens Credit Default Swaps mit, die 2008 die Bankenwelt kollabieren ließen. Inzwischen mischt der „Engel der Zerstörung“, wie sie damals genannt wurde, in der Fintechszene mit – und sorgt auch dort für Aufruhr.
Der polarisierende Superstar stieg 2019 als Gründungspartnerin beim New Yorker Investor Motive Partners ein, bei dem inzwischen auch Finleap-Mitgründer und Ex-Solaris-Aufsichtsrat Ramin Niroumand (38) angeheuert hat. Im vergangenen Jahr übernahm sie dann höchstselbst die Führung einer der größten Portfoliofirmen des Fonds: der auch in Deutschland rasant expandierenden Fintechgruppe FNZ. Masters will dort als CEO für den nächsten Wachstumspush sorgen. Doch intern fühlt es sich für manche eher wie eine feindliche Übernahme an.