Mehr Startups suchen zurzeit nach einem Käufer (Bild: Israel Andrade auf Unsplash)

Die IPO-Liste: Diese Fintech-Startups drängen an die Börse

Exklusiv: 29 europäische Fintechs könnten in den kommenden zwei Jahren einen IPO wagen, wie eine Auswertung der Investmentbank Drake Star zeigt, die Finance Forward exklusiv vorliegt. Ein Grund: die Exitflaute der vergangenen Jahre.

Milliardenschwere Finanz-Startups bereiten überall auf der Welt ihre Börsengänge vor – auch in Europa. Das zeigt eine Analyse von Drake Star, einer Investmentbank, die vor allem auf Fintech-Deals spezialisiert ist. Insgesamt 29 Firmen stehen demnach in Europa in den Startlöchern, um in den kommenden zwei Jahren an die Börse zu gehen. Die Experten von Drake Star listen zum Beispiel den Payment-Anbieter Klarna, den Neobroker Trade Republic oder den Payment-Anbieter Pleo.

Während es im Jahr 2021 noch „sehr viele Tech- und Fintech-IPOs gab, haben wir seit Sommer 2022 keinen Börsengang mehr gesehen“, sagt Julian Ostertag, Managing Partner von Drake Star. Das britische Geldtransfer-Start-up Wise war im Jahr 2021 der bisher letzte europäische Fintech-Börsengang. Viele Unternehmen in Europa hätten darauf gehofft, dass sich der Markt in diesem Jahr „wieder öffnet, was sich leider nicht ergeben hat“, sagt Ostertag.

Börsennotierte Fintechs haben sich erholt

Zusätzlich gab es in den vergangenen Monaten wenige Firmenverkäufe, aus diesem Grund sei nun die Liste der IPO-Kandidaten lang. Die Aktienkurse der börsennotierten Fintech-Anbieter hätten sich teilweise seit den Tiefständen wieder etwas erholt, so Ostertag. Dazu gehören Nubank und Paypal. Eigentlich ein gutes Zeichen für den Markt, doch durch die angespannte wirtschaftliche Lage sei die Unsicherheit weiterhin groß.


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Die Firmenbewertungen der IPO-Kandidaten summieren sich auf fast 300 Milliarden Euro. „Die ersten IPOs werden daher ein extrem wichtiges Signal“, sagt Ostertag. So könnten die Geldgeber verstehen, wie das Investoreninteresse und die Bewertungen des Marktes ausfallen.

Wer macht den ersten Schritt?

In Deutschland zählt zu den Kandidaten die Geldanlage-Plattform Weltsparen, die offenbar im kommenden Jahr an die Börse will. In der europäischen Fintech-Szene dürfte Klarna am weitesten in seinen Vorbereitungen sein, will aber offenbar nicht in Europa an die Börse, sondern in den USA.


Die Investmentbank Drake Star beruft sich in ihrer Auswertung auf bereits öffentliche Quellen wie Berichte zu einem potenziellen Börsengang.