Ab 2.500-Euro-Investments – Fintech Inventure öffnet Venture-Capital-Fonds für Privatanleger
Exklusiv: In den Wagniskapitalfonds von Planet A können Anleger künftig indirekt auch mit kleineren Summen einsteigen. Das Berliner Finanz-Startup Inventure macht dies über seine Plattform möglich. Wie funktionieren die Investments genau?
Anleger können künftig ab einem Beitrag von 2.500 Euro über das Berliner Startup Inventure indirekt in Venture-Capital-Fonds investieren. Als erster Wagniskapitalgeber kommt der neue Fonds Planet A auf die Plattform, der bei Unternehmen wie Dance, dem E-Bike-Startup der Soundcloud-Gründer, eingestiegen ist. Der Hamburger Fonds hat einen Fokus auf nachhaltige Investments. Eine einstellige Millionen-Summe peile das Startup für den Fonds an, sagt Gründer Lennard Fischer im Gespräch. Weitere Venture-Capital-Fonds sollen in Zukunft folgen.
Das Produkt ist keine direkte Investition in den Fonds, sondern ist über eine sogenannte tokenbasierte Schuldverschreibung strukturiert. Je nach der Höhe der Erlöse aus den Startup-Investments im Fonds fließen zwischen acht und 27 Prozent pro Jahr an die Anleger zurück. Gibt es in einem Jahr keine Erlöse – addieren sie sich im nächsten Jahr auf – dann kann es im zweiten Jahr bis zu 54 Prozent Rendite geben unter der Voraussetzung, dass der Fonds gut läuft. Wie ein normaler Fonds ist die Laufzeit auf zehn Jahre angelegt. Aufgesetzt ist das rechtliche Konstrukt vom Dienstleister Effecta, der mit mehreren Crowdplattformen zusammenarbeitet. Bislang sind Investments in Wagniskapitalfonds erst ab einem Einsatz von mehreren Millionen möglich. Bei Startup Moonfare und Liqid ist die Grenze bereits auf 200.000 Euro gesunken. Diese Hürde sinkt nun weiter.
An das Modell von Inveture setzt der erfahrene Fintech-Gründer Ralf Heim mit Fincite Ventures. Die große Frage bei dem Geschäftsmodell von Inventure liegt darin, ob das Berliner Team es schafft, die guten Fonds auf die Plattform zu bringen. Planet A ist neu und hat noch keinen Trackrecord.